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Die sardische Sängerin und Avant-Pop-Musikerin Dalila Kayros ist eine künstlerische Formwandlerin. Das zeigt sich darin, wie sie singt, wie sie unterschiedliche Genres kombiniert und wie sie ihre Persönlichkeit mit jedem Album neu erfindet. Jetzt treibt sie ihre Stimme im Dienste des Geschichtenerzählens bis an die Grenzen. „Die Stimme muss nicht auf eine angenehme Art und Weise schön sein“, sagt sie. „Sie muss nicht immer gefällig sein, aber sie muss das Gefühl dessen ausdrücken, was in unserer Umgebung vor sich geht, in dieser apokalyptischen Zeit“.
In diesem Sinne ist ihr aktuelles Werk Khthonie ein Album voller bewusster tonaler und emotionaler Zusammenstöße - so, wie es auch schon ihr sardonisches Lächeln auf dem Cover andeutet: sie strahlt, während sie in den Abgrund starrt. Khthonie entstand in enger Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen musikalischen Partner Danilo Casti. Kayros und Casti treten schon seit Jahren gemeinsam auf - für die beiden ist die Bühne der erste Ort der Komposition. Viele der ersten Entwürfe zum neuen Album entstanden während einer Tournee durch die USA im Jahr 2023. „Als wir durch die Vereinigten Staaten tourten, konnten wir nicht unser gesamtes Equipment mitnehmen, also nahmen wir ein kleineres Set-up“, sagt Casti - eine Einschränkung, die zu Erfindungen führte. „Auf dieser Tournee haben wir uns die Freiheit zurückerobert, uns auszudrücken. Gig für Gig haben wir uns weiterentwickelt, und beim zwölften Gig wurde uns klar, dass wir ein neues Album haben.“
Kayros, die eine ausgebildete Jazzsängerin ist und Musikpsychologie studiert hat, lässt bei diesem neuen Projekt jedes Geräusch zählen: die Geräusche von Hunden, das Zerbröseln von Steinen, das Surren des Alltags und sogar das Geplapper, das sie als Kind von sich gab - all das nutzt sie als Schlüssel für ihren Gesang. Eine formalisierte Forschung über Vokalklang, inspiriert von Musikern wie Demetrio Stratos.
Khthonie fängt die gegensätzlichen Kräfte der Erde mit erdrückender und hypnotischer Elektronik und dissonant-schönen Vocals ein: Schöpfung und Zerstörung. Der Soundtrack einer postapokalyptischen Welt, die sich nach Hoffnung und Wiederaufbau sehnt. Ein Weckruf für den Freiheitskampf und eine Aufforderung, den gegenwärtigen Moment nicht als Endpunkt zu betrachten.