Egozentrum Spezial: Gruppensitzung im Mensch | Maschinen | Raum
Ausstellung mit Live-Performance
10.10.2024, 18:30h
Nach seinem Gastspiel beim Randfilmfest #11 in Kassel bietet das Teenage Angst Ensemble nun auch bei drei exklusiven Gelegenheiten in der BASTION die Möglichkeit, den Mensch | Maschinen | Raum in einer Kleinstgruppe zu erkunden und dabei dem unbekannten Protagonisten und seiner "Patientin" live bei der Arbeit zuzuschauen. Der Eintritt ist frei. Die Plätze für diesen Ausflug mit dem Zug nach Nirgendwo sind stark begrenzt und können unter 0234 - 911 77 90 oder per Mail an kontakt@no-budget-arts.de reserviert werden. Dauer: Ca. eine Stunde
Was macht ein gelungenes Leben aus? Wann gelten Lebensträume als gescheitert? Woraus setzt sich die menschliche Identität zusammen? Woran erinnern wir uns gern zurück? Wie zuverlässig sind Erinnerungen? Wie anfällig sind sie für Manipulation?
Das Teenage Angst Ensemble hat mit Menschen, die an unterschiedlichen Punkten in ihren Leben stehen, Videointerviews geführt. Herausgekommen sind intime Portraits, die die Betrachter:innen dicht an die Protagonist:innen heranführen, Einblicke in psychische Erkrankungen, identitätsstiftende Lebensereignisse und persönliches Scheitern gewähren, ohne dabei ins Voyeuristische abzudriften. Diese authentischen Momente werden im Mensch | Maschinen | Raum zusammen mit inszenierten Interviewpassagen in einen fiktionalen Plot eingebunden. „Deep“ und „Fake“ sind hier nicht mehr zu unterscheiden.
Die Rauminstallation führt die Betrachter:innen in den abgeschiedenen Kellerraum einer alten Krankenanstalt, in dem ein unbekannter Mann daran arbeitet, das Leben der Patient:innen auf bizarre Weise zu remixen. Große Träume mit veränderten Vorzeichen, entstellte Erinnerungen, Sollbruchstellen des Lebens. Eine mysteriöse Maschinerie. Der Film eines Lebens wird remontiert. Was, wenn das erträumte Leben nicht so traumhaft ist, wie erhofft?
Herzstück der Arbeit ist eine 45-minütige 3-Kanal-Videoinstallation, die parallel auf drei Röhrenfernsehern ausgespielt wird. Wie in einem Escape-Room stöbern die Betrachter:innen in Fotos, Notizen und Skizzen. Found-Footage-Material in Form von Super8-Filmen, Dias und Tondokumenten nimmt sie mit zu Hochzeiten und Freizeiten in den frühen 80er-Jahren oder in einen Burgen-Urlaub im Jahr 1974. In diesem „Retro-Ambiente“ werden aktuelle Themen verhandelt: Wie öffentlich lebe ich mein Leben? Teile ich es mit ein paar Freunden oder der ganzen Welt? Was passiert mit Erinnerungen und Träumen, mit Geschichte und Geschichten, wenn KI und Deep Fake Alltag sind?
Im Rahmen unseres Projektes "Off-Kultur BASTION - Horizonte" wird diese Veranstaltung gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen durch Soziokultur NRW