Mensch | Maschinen | Raum - Phase 3: Das Konstrukt. Eine Installation des Teenage Angst Ensembles
14.02.2024, 11:00h bis 23.10.2024, 19:00h
Das Egozentrum für zeitgenössische Kunst ist die regelmäßige Ausstellungsreihe der BASTION. Anders als man es von anderen Ausstellungen kennt, besucht man das Egozentrum für zeitgenössische Kunst immer allein. Wir schenken jedem Ausstellungsbesucher ein unbeobachtetes und intimes Tête-à-Tête mit der Kunst. Diesmal zeigen wir die Installation Mensch | Maschinen | Raum des Teenage Angst Ensembles aus Bochum.
Die Ausstellung wird einzeln besucht. Eine Terminabsprache im Vorfeld ist zwingend erforderlich. Ihr erreicht uns unter 0234 - 911 77 90 oder per Mail an kontakt@no-budget-arts.de.
Was macht ein gelungenes Leben aus? Wann gelten Lebensträume als gescheitert? Woraus setzt sich die menschliche Identität zusammen? Woran erinnern wir uns gern zurück? Wie zuverlässig sind Erinnerungen? Wie anfällig sind sie für Manipulation?
Das Teenage Angst Ensemble hat mit Menschen, die an unterschiedlichen Punkten in ihren Leben stehen, Videointerviews geführt. Herausgekommen sind intime Portraits, die die Betrachter:innen dicht an die Protagonist:innen heranführen, Einblicke in psychische Erkrankungen, identitätsstiftende Lebensereignisse und persönliches Scheitern gewähren, ohne dabei ins Voyeuristische abzudriften. Diese authentischen Momente werden im Mensch | Maschinen | Raum zusammen mit inszenierten Interviewpassagen in einen fiktionalen Plot eingebunden. „Deep“ und „Fake“ sind hier nicht mehr zu unterscheiden.
Die Rauminstallation führt die Betrachter:innen in den abgeschiedenen Kellerraum einer alten Krankenanstalt, in dem ein unbekannter Mann daran arbeitet, das Leben der Patient:innen auf bizarre Weise zu remixen. Große Träume mit veränderten Vorzeichen, entstellte Erinnerungen, Sollbruchstellen des Lebens. Eine mysteriöse Maschinerie. Der Film eines Lebens wird remontiert. Was, wenn das erträumte Leben nicht so traumhaft ist, wie erhofft?
Herzstück der Arbeit ist eine 45-minütige 3-Kanal-Videoinstallation, die parallel auf drei Röhrenfernsehern ausgespielt wird. Wie in einem Escape-Room stöbern die Betrachter:innen in Fotos, Notizen und Skizzen. Found-Footage-Material in Form von Super8-Filmen, Dias und Tondokumenten nimmt sie mit zu Hochzeiten und Freizeiten in den frühen 80er-Jahren oder in einen Burgen-Urlaub im Jahr 1974. In diesem „Retro-Ambiente“ werden aktuelle Themen verhandelt: Wie öffentlich lebe ich mein Leben? Teile ich es mit ein paar Freunden oder der ganzen Welt? Was passiert mit Erinnerungen und Träumen, mit Geschichte und Geschichten, wenn KI und Deep Fake Alltag sind?