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Belgien, 2021
Mit Soufiane Chilah, Gianni Guettaf, Serkan Sancak, Lionel Maisin, Camille Freychet, Vincent Overath
Regie: Nabil Ben Yadir
Brahim ist dreißig, Muslim und schwul. In der Familie ist seine Sexualität immer noch ein Tabuthema, das für Spannungen sorgt – und als selbst die große Geburtstagsfeier seiner Mutter in eine Konfrontation mit den konservativen Traditionen seiner Verwandtschaft mündet, flüchtet sich der junge Belgier ins nächtliche Treiben Gleichgesinnter. Dort wähnt er sich geschützt, doch sein Eingreifen in einen Streit bringt die Begegnung mit einer Gruppe angetrunkener junger Männer und führt zur verhängnisvollsten Entscheidung seines Lebens: Brahim steigt in ihr Auto...
Inspiriert durch den Mordfall Ihsane Jarfi, der juristisch gesehen als der erste homophobe Mord in Belgiens Justizgeschichte einging, unterzieht uns Regisseur Nabil Ben Yadir in langen, eindringlichen Sequenzen einem schockierenden filmischem Experiment. Unterstützt durch dramaturgisch herausragende Einfälle und nicht zuletzt den intensiven schauspielerischen Kraftakt seiner talentierten Hauptdarsteller gelingt ihm ein schmerzhafter Film irgendwo zwischen Bully und Funny Games.
"Angelehnt an den juristisch gesehen ersten homophoben Mord Belgiens erzählt Nabil Ben Yadir in seinem radikalen filmischen Triptychon von Hass und Homophobie. Ein formal starker Film mit Haltung, der wehtut, um Augen zu öffnen." epd Film
"Nabil Ben Yadir will keinen intellektuellen Diskurs, sondern seiner Wut Ausdruck verleihen. Er will einem Opfer völlig sinnloser Gewalt ein Gesicht geben, er will, dass abstrakte Schlagzeilen greif- und fühlbar werden und mit allem Nachdruck drauf aufmerksam machen, dass das, was viele immer noch unter „Männlichkeit“ verstehen, pures Gift sein kann. Animals ist nicht leicht auszuhalten, aber ein brillant inszenierter, viszeraler, ungemein eindrucksvoller Film mit klarer Haltung." Filmstarts.de
"Wenn Nabil Ben Yadir seine Geschichte mit einer Tanzszene und einem 180-Grad-Schwenk der Kamera auf einer bedrückend-traurigen Note beschließt, ist auch kräftiges Durchatmen umsonst. Frei machen kann man sich von diesem radikalen Film, der Menschenverachtung in all ihrer Abscheulichkeit illustriert, so leicht nicht – und das ist gut so!" Kino-Zeit
"Animals ist eine kleine filmische Sensation. Mehr als das Gros der etablierten Aufklärungsfilme in den Schulen hätte er das Zeug dazu, eigene Haltungsweisen, eigene Hassfantasien, die uns allen auf die eine oder andere Weise eingeschrieben sind, zu hinterfragen. Somit dient gerade die exemplifizierte Gewalt des Films dem Zweck, die vielbeschworene Toleranz und Menschlichkeit praktisch werden zu lassen." Queer.de
"Der Pride Month hat in diesem Jahr wieder gezeigt, wie sehr Queerness im gesellschaftlichen Mainstream angekommen ist, um endlich als Produkt verkauft werden zu können. Queerness als Politikum wird zunehmend zur Ästhetik reduziert, die auf Etiketten gedruckt werden kann. Es ist eine Selbstgefällgkeit, die Animals gewaltsam durchbricht. Der Film nimmt einen realen Mord, der in der Berichterstattung zu einer Zahl reduziert und von der Konsumwelt ausgeblendet wird, und stellt ihn in minutiöser Genauigkeit dar. Er macht alle Implikationen der Gewalt sichtbar und erschafft dadurch eine Gegenästhetik zum verbissen-bunten Wohlfühlregime des pink-gewaschenen Kapitalismus. Das muss so wehtun." critic.de
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Homepage Animals