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Die kanadische Künstlerin Tegan Wahlgren, die hinter dem experimentellen Weird Pop-Projekt Wallgrin steckt, versteht es wie keine andere, Hörer auf eine tripartige Reise mitzunehmen. Man drückt auf Play und ist plötzlich in einer kafkaesken Soundkulisse gefangen, die einen so schnell nicht mehr loslässt. Die in Vancouver lebende Wahlgren ist Komponistin, Sängerin, Violinistin und Improvisateurin, hat einen musikalischen Hintergrund im Fiddlespiel und Chorgesang und weckt immer wieder Erinnerungen an die besten Momente Kate Bushs.
Dabei braucht Wallgrin gar nicht viel, um die Münder ihrer Reisegruppe ständig weit geöffnet zu halten. Ihre Stimme übernimmt den Hauptteil dieses Unterfangens. Zart, zerbrechlich, akzentuiert und durchdacht. Dezimierte Beats mit wunderbaren Geigenflächen erledigen den Rest. Gut, dass Wallgrin nach ihrem Debüt Bird/Alien von 2018 noch in diesem Jahr ein weiteres Album veröffentlichen wird – man darf sehr gespannt sein. Der vielversprechende Titel: Yet Again the Wheel Turns.
Sehr wahrscheinlich, dass die Ausnahmekünstlerin wieder einige neue, weirde Ideen in petto hat. In ihrer Single Slice In The Mouth, einem ersten Vorboten der kommenden LP, philosophiert Wallgrin über Metaebenen, außerhalb menschlicher Kontrolle und Koordination. Leben, Krankheit, Herzschmerz, Tod. Und trotz dieser eher ernsteren Botschaften, vermittelt sie ihrem Publikum, dass alles okay ist. Dass alles gut wird. Dass wir alle nur Menschen sind. Dass wir alle fehlbar sind. Wenn diese hauchige, aber nicht hauchdünne Stimme uns das so erklärt, dann muss es wohl stimmen.
Picture: Mackenzie Walker
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