Alder & Ash steht für ein Cello, mit dem die extremsten Ausprägungen von Ruhe und Heftigkeit ausgelotet werden. Adrian Copeland, der in Montreal ansässige Musiker hinter Alder & Ash, vereint in seinem Projekt Elemente moderner Klassik, Noise, Stille und Kakophonie, Terror und Chaos.
Copeland komponiert für das Cello und nutzt dabei die ganze, bemerkenswerte klangliche Bandbreite des Instruments - nicht nur das typische, sanfte Legato und Pizzicato, sondern eine große Anzahl erweiterter Techniken: Scordatura (das Verstimmen der Saiten), Col Legno (das Schlagen der Saiten mit dem Bogen), Ponticello (metallische, schrille Obertöne) und perkussive Sounds, die mit dem Cello selbst erzeugt werden.
Alder & Ash besticht durch eine unorthodoxe Vielzahl an Einflüssen, die in den Songs durchscheinen. Während die Musik grundsätzlich in minimaler Klassik und im Post-Rock verankert ist, schimmern immer wieder unerwartete Schattierungen von Black Metal, Industrial, klassischem Impressionismus und Ambient hervor.
Das 2016 erschienene Debütalbum Psalms for the Sunder ist ein durchdringender Schlag in die Eingeweide, instinktiv, nicht verkopft. Eine Expedition in unerforschte musikalische Gewebe, bombastisch und chaotisch, subtil und nostalgisch, drückend eng und endlos weit. Eine Studie über Absturz und Kollaps, die in Verfall und Gewalt Schönheit und Ruhe entdeckt.
2017 erschien beim US-amerikanischen Label Lost Tribe Sound das zweite Alder & Ash-Album Clutched in the Maw of the World, das die Ideen und Experimente der Psalmen weiterspinnt und auf die Spitze treibt.