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Israel, Deutschland, 2016
Mit Emmanuel Anati, Andrea Anati, Ruben Anati
Regie: Tamar Tal Anati
Ein dokumentarisches Roadmovie über drei jüdische Brüder aus Italien, alle weit über 70 Jahre alt, auf der Suche nach der Höhle, die ihnen während des Krieges das Leben gerettet hat. Dabei entstehen Fragen über das Wesen von Erinnerung und Wahrheit.
Seit vielen Jahren ist Bubi (eigentlich: Reuven) hin- und hergerissen zwischen seinem sehnlichsten Wunsch, Licht ins Dunkel seiner vagen Erinnerungen zu bringen und der großen Angst, vermeintlich verheilte alte Wunden wieder zu öffnen. Damals, zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges, war er gerade vier Jahre alt. Heute, 70 Jahre nachdem sie den toskanischen Wald verließen, begibt sich Bubi (74) gemeinsam mit seinen Brüdern Emmanuel (84) und Andrea (82) auf eine Reise, um die Höhle zu finden, die damals ihr Leben rettete.
Vor dem Hintergrund der wunderschönen Landschaft der Toskana, stellen sie schnell fest, daß die Suche nach der Höhle nicht nur physisch, sondern vor allem emotional in ihrem Alter eine große Herausforderung ist. Die geografischen Schwierigkeiten ihrer Suche verwandeln sich nach und nach in die Suche nach einer geteilten und beständigen Erinnerung, einen Raum, in welchem die widersprüchlichen Splitter ihrer einzelnen Geschichten eine gemeinsame Vergangenheit ergeben können. Diese miteinander verbrachte Zeitspanne, die erste seit ihrer Auswanderung nach Israel als Kinder, zeigt nicht nur, wie changierend und subjektiv unsere Erinnerung ist, sondern auch, an was genau jeder von ihnen sich erinnert – und was jeder vergessen wollte.
Auf ihre lebhafte und verspielte Art, voller Enthusiasmus für Leben, Essen und Abenteuer findet jeder der Brüder seine eigene Art mit den Traumata des Krieges umzugehen. Den Brüdern ist bewußt, daß, falls sie die verborgene Höhle tatsächlich finden, jeder für sich eine Wahrheit für sich selbst akzeptieren muss, die das Weiterleben ermöglicht.
Tamar Tal Anati, geboren 1980 in Tel Aviv, ist Fotografin und Dokumentarfilmerin. 2005 machte sie ihren Abschluß an der Camera Obscura School of Arts und gewann mit ihrem Abschlußfilm The Iron Lady and the Photohouse über Miriam Weissenstein mehrere Preise. Mit Life in Stills (2012) setzte sie ihre Dokumentation über das Photohouse fort und schuf ein berührendes abendfüllendes Portrait über Miriam Weissenstein und ihren Enkel Ben, das auf unzähligen Festivals mit Preisen überschüttet wurde.
Shalom Italia ist ein Dokumentarfilm, der vor Lebensfreude strotzt. Falk Straub, spielfilm.de
Drei alte Herren kraxeln im Gebirgswald herum. Das hat etwas Existentialistisches. filmjournalisten.de
Unprätentiös sind Tals Filme, genau beobachtet, nicht plakativ, sondern unterschwellig werden große Themen gestreift und von Erinnerungen erzählt, die auf ganz unterschiedliche Weise die Gegenwart prägen. Michael Meyns, programmkino.de
Die Brüder machen uns Zuschauern das Geschenk, sie begleiten zu dürfen in ihren intimen, ganz persönlichen und dabei universalen Erinnerungsraum. Susanne Kim, Indiekino