15.05.2007, 20:00h
Hip Hop, Skateboards, das wärmende Licht eines kalifornischen Sommernachmittags. Dann ein Schuss in den Kopf, mit dem Ken Park sein junges Leben beendet. Der Selbstmord des Teenagers ist Ausgangspunkt für die Geschichten von vier befreundeten Jugendlichen und deren Familien in Visalia, einer kleinen Stadt, die isoliert zwischen Los Angeles und Fresno liegt. Hinter der Gartenzaun-Idylle der amerikanischen Reihenhauskolonien lauert ein grausamer Alltag: Hass, Verständnislosigkeit und religiöser Wahn, Gewalt, Missbrauch und Irrsinn bestimmen das Leben der Kids. Shawn schläft mit der Mutter seiner Freundin, die vermeintlich tiefreligiöse Peaches entpuppt sich als Bondage-vernarrtes Biest, Claude versucht sich der sexuellen Avancen seines Stiefvaters zu erwehren und Tate, der nur per Selbststrangulation zum Höhepunkt kommt, erschießt scheinbar aus heiterem Himmel seine Großeltern.
Nach seinen Filmen Kids und Bully widmet sich Regisseur Larry Clark in Ken Park ein drittes Mal dem durch Drogen, Sex und Gewalt geprägten Alltag amerikanischer Teenager. Mit den selbst für die Verhältnisse des freizügigen europäischen Kinos schockierenden und provozierenden Bildern brechen Larry Clark und sein Co-Regisseur Ed Lachmann sämtliche Tabus des Kinos. Der in verschiedenen Ländern verbotene Film sah sich mit dem Vorwurf der Pornografie konfrontiert und startete auch in Deutschland erst mit zwei Jahren Verspätung und der FSK-Einstufung Keine Jugendfreigabe. Ken Park, der mühelos als Dokumentation durchgehen könnte, ist ein gänzlich unprätentiöses Stück Realität, das hier von Laiendarstellern und Profis eindringlich dargestellt wird. Ein schonungsloses Soziogramm voller Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, das beim Hinsehen beinahe physisch schmerzt.
Regie: Larry Clark, Edward Lachman
USA, Niederlande, Frankreich, 2002
Mit Adam Chubbuck, James Bullard, Tiffany Limos
Am 08.05. und 15.05., jeweils um 20h im Kleinsten Kino Bochums in der [no-budget-arts] BASTION, Metzstr. 23, 44793 Bochum
Eintritt: 3, Reservierungen unter 0234 - 9117790 oder kontakt@no-budget-arts.de
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