19.09.2006, 20:00h
Zwei Frauen hausen inmitten einer riesigen Schilflandschaft am Rande eines Sumpfgebietes in einer Bambushütte. Beide warten auf die unwahrscheinliche Rückkehr des Sohnes bzw. Ehemannes, der in den Krieg ziehen musste. Um während des nicht enden wollenden Krieges zu überleben, lauern die beiden desertierten Samurai-Kriegern auf, töten sie, rauben sie aus und tauschen deren Besitz bei einem Händler gegen Reis und Hirse. Die Leichen der Getöteten werfen sie in ein geheimnisvolles Loch im Sumpf. Als sie einen Soldaten bei sich aufnehmen, den beide begehren, und eines Nachts ein Dämon ihre Hütte aufsucht, eskaliert die Situation.
In expressiven, schockierenden und poetischen Schwarz-Weiss-Bildern erzählt Regisseur Kaneto Shindo eine Geschichte, die aufwühlende Anklage gegen den Krieg ist, ohne in das übliche Schema des Antikriegsfilms zu passen. Wie Racheengel lässt Shindo seine Protagonistinnen aus dem grünen Nichts des Schilfs auftauchen. Die wogenden Gräser sind ihr Territorium, hier lauern sie den verirrten Samurai auf, um sie zu töten. Erscheinen die alte und die junge Frau zunächst noch als Opfer des Krieges, die zum Töten gezwungen sind, um das eigene Überleben zu sichern, bekommt ihr Kampf um das nackte Dasein allmählich eine eigene Dynamik. Die Alte schlüpft in die Rolle der Wissensvermittlerin, die der jungen Frau ihre Kenntnisse weitergibt und darauf besteht, dass die Tradition des Tötens fortgeführt wird.
Das Kleinste Kino Bochums zeigt Onibaba –Die Töterinnen im japanischen Original mit englischen Untertiteln.
Regie: Kaneto Shindo
Japan, 1964
Mit Nobuko Otowa, Jitsuko Yoshimura, Kei Sato
Am 12.09. und 19.09. jeweils um 20h im Kleinsten Kino Bochums in der [no-budget-arts] BASTION, Metzstr. 23, 44793 Bochum
Eintritt: 3 €, Reservierungen unter 0234 - 9117790 oder kontakt@no-budget-arts.de
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