04.05.2006, 19:30h
Nur wenige Monate nachdem die Brimstone Solar Radiation Band aus Norwegen ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlicht hatten, erschien im letzten Jahr bereits das zweite Album der Band, Solstice. Auf Solstice schickt das Quintett aus Bergen den Hörer auf eine Zeitreise ins Kalifornien und London der sechziger Jahre. Rockmusik, die psychedelische Kreise zieht, ohne sich dabei zu verirren. Die Brimstones machen keinen Hehl aus ihrer Vorliebe für die frühen Pink Floyd, The Doors, Grateful Dead oder Al Stewart, dabei klingen sie aber keineswegs wie eine bemühte Retro-Band, die den Sound vergangener Tage als künstliche Attitüde vor sich her trägt. Hier sind Überzeugungstäter am Werk, die ein vielschichtiges Album produziert haben, das klingt wie das unbekannte Meisterwerk einer in Vergessenheit geratenen Supergroup der progressiven Rockära. Neben Akkordeon und Akustikgitarren werden Geigen, Schlagzeug, E-Gitarren, Fender Rhodes, Klavier, Sitar und schroffe Gesangsstimmen zu wahren Soundwällen aufgetürmt – melodiös, laut, emotional, kraftvoll und authentisch. Solstice ist ein Trip zwischen Vergangenheit und Gegenwart, ein Album, das es schafft, alle zeitlichen Dimensionen außer Kraft zu setzen. Die Brimstones sind aber nicht nur exzellente Studiotüftler, sondern vor allem eine hervorragende Live-Band, die es versteht, den Sound ihrer Alben auf die Bühne zu transportieren.
Im Anschluss an das Konzert: Party