Mit Will Ferrell, Maggie Gyllenhaal, Dustin Hoffman, Emma Thompson, Queen Latifah, Linda Hunt
Schräger als Fiktion (Stranger than Fiction) ist ein Film von Regisseur Marc Forster aus dem Jahr 2006.
Harold Crick ist ein Angestellter der US-amerikanischen Bundessteuerbehörde IRS. Er führt ein genau geplantes, einsames Leben, und dank seiner Vorliebe für die Mathematik bestimmen Zahlen seinen Alltag: Er zählt morgens, wie oft er die Zahnbürste bewegt, und geht jeden Abend um die gleiche Uhrzeit ins Bett. Diese Informationen erfährt der Zuschauer von einer Sprecherin aus dem Off, doch beim morgendlichen Zähneputzen an einem „ganz normalen“ Mittwoch hört plötzlich auch Harold selbst, und nur er, diese Stimme, die sein Leben stilsicher miterzählt. Die Stimme irritiert ihn, seine Arbeit leidet.
Am Motiv der Zahlen sind auch die Namen im Film orientiert, sie beziehen sich auf Naturwissenschaftler und Mathematiker: Francis Crick (Harold) war Physiker und Biochemiker. Die Endstation der Buslinie, die Harolds Leben prägt, ist ebenso nach einem Mathematiker (Leopold Kronecker) benannt wie das Objekt seines Begehrens (vgl. Blaise Pascal; Ana: Abkürzung für Analysis oder die Bewegungsrichtung nach ana in der vierten Dimension). Professor Hilbert (David Hilbert) hat eine Liste von 23 Fragen für Crick zusammengestellt, eine Anspielung auf die 23 Punkte auf Hilberts Liste (Hilbertsche Probleme) mit ungelösten mathematischen Fragen. Weitere Namensanspielungen sind der interne psychologische Berater (Arthur Cayley), die Therapeutin Mittag-Leffler und der Verlag Banneker Press (Benjamin Banneker). Der Name der Schriftstellerin bezieht sich auf die Programmiersprache Eiffel oder direkt auf den Ingenieur Gustave Eiffel, nach dem diese benannt ist. Die Assistentin Eiffels, Escher, wiederum erinnert an M. C. Escher und den Mathematiker Joachim Escher.
„Dass „Schräger als Fiktion“ kein zerebrales Planspiel wird, liegt nicht zuletzt an Will Ferrell, der den tragischen Nachhilfeschüler des Lebens zurückgenommen, verletzlich und mit subtilem Humor darstellt. [...] So ist es denn vor allem das großartige Ensemble, welches die Poesie zwischen Zeilen und Bildern hervorbringt. Darin ist alles getragen vom naiven Wunsch des Subjekts, sich wider alle Identitätszweifel in die Geschichte einzuschreiben. Vielleicht nur ein seltsames Märchen, aber ohne Zweifel ein verdammt beglückendes.“ Spiegel Online