Mit Fionn Whitehead, Tom Glynn-Carney, Jack Lowden, Harry Styles, Aneurin Barnard, James D'Arcy, Barry Keoghan, Kenneth Branagh, Michael Caine
Dunkirk ist ein historischer Kriegsfilm von Christopher Nolan [...] und erzählt von der Operation Dynamo, der bis dahin größten militärischen Rettungsaktion der Weltgeschichte, bei der während der Schlacht von Dünkirchen im Zweiten Weltkrieg fast das gesamte britische Expeditionskorps aus der von deutschen Truppen eingekesselten Stadt Dünkirchen (englisch: Dunkirk) über den Ärmelkanal evakuiert wurde.
Frankreich im Frühjahr 1940. Eine Gruppe englischer Soldaten durchstreift die belagerte französische Küstenstadt Dünkirchen. Durch Flugblätter werden sie vom Feind zur Kapitulation aufgefordert. Plötzlich werden sie beschossen, und nur der Soldat Tommy kann fliehen. Er begibt sich über die Dünen, wo er auf den Soldaten Gibson trifft, der gerade einen Toten begräbt. Am Strand warten Tausende, meist britische, Soldaten auf die rund 70 km weite Überfahrt nach Großbritannien.
Die Idee, einen Film über die Evakuierungen von Dunkirk zu schaffen, entwickelte [Nolan] bereits Mitte der 1990er-Jahre, als er und seine spätere Ehefrau Emma Thomas eine Überfahrt über den Ärmelkanal von England nach Dünkirchen machten. Die Fahrt für Nolan und Thomas dauerte 19 Stunden, da ein Unwetter die Reise stark verzögerte. Die beiden hätten auf der verzögerten Überfahrt erstmals gespürt, wie schwierig das Unterfangen 1940 gewesen sein müsste. Da ein Filmprojekt über Dünkirchen jedoch ein hohes Budget und filmemacherisches Können erforderte, habe er die Idee lange vor sich hergeschoben, als er noch seine Erfahrungen als Filmemacher sammelte. Erst 2014 nahm er die Idee wieder auf und setzte sich an das Drehbuch. Für dieses recherchierte er an historischem Bildmaterial und Schriftstücken, außerdem traf er sich mit Historikern und noch lebenden Weltkriegssoldaten, die an der Evakuierung teilgenommen hatten. Nolan bemerkte, dass das Ereignis von Dunkirk für das kollektive Gedächtnis der Briten entscheidend sei: „Es ist wirklich ein Teil der nationalen DNA. Als britische Person ist es in deinen Knochen. Man hört die Geschichte zunächst als Kind in mythischen, etwas vereinfachten Erzählungen. Je mehr man über die Realität der Evakuierungen herausfindet, je mehr findet man heraus über die komplexe historische Wahrheit der Sache.“ Trotzdem könne man Dunkirk auch als „universelle Geschichte“ sehen. Nolan vermutete, dass die Ereignisse um Dunkirk trotz dieser mythischen Bedeutung seit Jahrzehnten nicht mehr verfilmt worden seien, da die britische Filmindustrie alleine eine so aufwendige Inszenierung nicht hätte stemmen können und man Produktionsgelder aus Hollywood brauchte. Nolan sah die Bezeichnung „Kriegsfilm“ für Dunkirk kritisch, es sei vielmehr ein „Überlebensfilm“, in dem die Figuren entkommen müssten und in dem die sonst für Kriegsfilme üblichen Kampfhandlungen nicht stattfinden würden.
Der Film wurde von Kritikern vielfach als Meisterwerk und als bester Film des Jahres beschrieben [...]. Andreas Kilb [schrieb] in der FAZ, dass Dunkirk eben „kein normaler Kriegsfilm ist, sondern es darum geht, den Zuschauer aus dem Erzählkäfig herauszureißen, der uns vor dem direkten Kontakt mit dem Geschehen schützt“. Im Spiegel wurde darauf hingewiesen, dass der Film viele packende Sequenzen habe, jedoch etwas unter einer verschachtelten Erzählweise und unter einem dröhnenden Sounddesign leide. Regisseur Nolan verliere dabei nicht den Blick für das Wesentliche. Länger als nötig verweile die Kamera auf orangefarbenen Schwimmwesten: „Man kann den Film auch als eine Metapher für das begreifen, was seit Jahren im Mittelmeer geschieht.“