Three Billboards Outside Ebbing, Missouri, USA/ UK (DVD), 2017
Regie: Martin McDonagh
Mit Frances McDormand, Woody Harrelson, Sam Rockwell, John Hawkes, Peter Dinklage, Lucas Hedges, Abbie Cornish, Caleb Landry Jones
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri ist ein Spielfilm von Martin McDonagh aus dem Jahr 2017. Das zwischen Rachethriller, Filmdrama und schwarzer Komödie angesiedelte Werk basiert auf einem Originaldrehbuch des Regisseurs. Es erzählt von einer verbitterten Frau, dargestellt von Frances McDormand, die in einer fiktiven amerikanischen Kleinstadt nach dem Mord an ihrer Tochter auf drei großen Werbetafeln den örtlichen Polizeichef, gespielt von Woody Harrelson, der Untätigkeit anklagt. Ihre aufrührerische Aktion mündet in einem erbitterten Kleinkrieg. Bei den Oscars 2018 wurde [der Film] in sieben Kategorien nominiert, unter anderem als bester Film, und gewann letztlich in zweien: Frances McDormand wurde als beste Hauptdarstellerin und Sam Rockwell als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.
Mildred Hayes lässt an einer Landstraße in der Nähe der beschaulichen Gemeinde Ebbing großformatige Werbeplakate auf drei jahrzehntelang ungenutzten Plakatwänden anbringen. Ein Jahr sollen die Plakate dort kleben bleiben; mit dem verantwortlichen Werbungsverkäufer Red Welby hat sie dafür 5.000 Dollar monatlich vereinbart. In großen schwarzen Buchstaben auf rotem Grund sind dort nun am Straßenrand die Sätze „Raped While Dying“ („Vergewaltigt beim Sterben“), „Still No Arrests?“ („Und noch keine Verhaftungen?“) und „How come, Chief Willoughby?“ („Wie kommt das, Chief Willoughby?“) zu lesen. Mildreds Tochter Angela war sieben Monate zuvor in der Nähe ihres Elternhauses vergewaltigt, ermordet und anschließend verbrannt worden. Der Täter wurde nicht gefasst. Sheriff Bill Willoughby und Officer Jason Dixon von der örtlichen Polizei verwenden nach Mildreds Meinung zu wenig Mühe darauf, den Fall aufzuklären[.]
Die drei roten Plakatwände am Rande einer Landstraße tauchen bereits in Blood Simple – Eine mörderische Nacht (1984) von den Coen-Brüdern auf. Hier spielte Frances McDormand ebenfalls eine Hauptrolle.
Der Filmdienst schreibt: „Eine meisterliche Mischung aus Rachethriller, Drama und lakonischer Komödie, in der die eskalierenden Konflikte mit schwarzem Humor und einigen Gewaltspitzen entfaltet werden. In dem Maße, wie die Hintergründe der Figuren deutlicher werden, wandelt sich der Film aber zum berührenden Drama, in dem es weniger um Rache als darum geht, untereinander und für sich selbst so etwas wie Gnade walten zu lassen.“
Martin Wolf verweist im Spiegel auf die irische Abstammung des Drehbuchautors und Regisseurs Martin McDonagh und urteilt, es sei ein „durch und durch amerikanischer Film über die amerikanische Provinz, wie ihn die Amerikaner allein offenbar nicht mehr hinkriegen“.
Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde der Film mit dem Prädikat besonders wertvoll versehen. In der Begründung heißt es: „Vordergründig kann Three Billboards Outside Ebbing, Missouri als Anklage gegen Rassismus, Gewalt und patriarchale Machtstrukturen gesehen werden. Im Kern geht es um Schuld, Rache und Versöhnung. Martin McDonagh konfrontiert mit seiner klugen Inszenierung auch damit, wie rasch vorschnelle Urteile gefällt werden.“