Mit Kåre Hedebrant, Lina Leandersson, Per Ragnar, Henrik Dahl, Karin Bergquist
So finster die Nacht (Originaltitel: Låt den rätte komma in, dt. Lass den Richtigen auftreten) von Tomas Alfredson aus dem Jahr 2008 ist ein Horror-Drama über die Freundschaft zwischen einem introvertierten Jungen und einem androgynen Vampirkind in Schweden in Umsetzung des gleichnamigen Romans von John Ajvide Lindqvist.
Der zwölfjährige Oskar lebt 1982 mit seiner Mutter im winterlichen Blackeberg (Stockholm) in einer Wohnsiedlung. Der blonde, hellhäutige Junge wird von seinen Schulkameraden sehr gehänselt, und insgeheim hegt er mörderische Rachefantasien gegen seine Peiniger, die er aber nie auszuführen wagt. Eines Nachts zieht in die Nachbarwohnung ein älterer Herr mit einem jungen Mädchen ein. Nach Sonnenuntergang begegnet Oskar auf dem Hof dem schwarzhaarigen, blassen, androgynen Kind. Es stellt sich ihm als Eli vor und ist feminin-sommerlich bekleidet. Nach eigenen Angaben ist Eli „etwa zwölf“. Die Kinder freunden sich an, und der introvertierte Oskar verliebt sich zusehends in die seltsame Person.
„Der schwedische Regisseur Tomas Alfredson […] bezeichnet seinen kühl inszenierten Film selbst als ‚eindeutig schwedisch‘. […] Die fast meditative Erzählung verleiht dem Film einen spröden Realismus […] Wie wirkungsvoll und grausam es sein kann, gewalttätige Details gerade nicht zu sehen, sollte man sich selbst im Kino ansehen.“ Jörg Buttgereit, epd Film
„[eine] schaurig-traurige Geschichte […] Für seine Interpretation des Vampirthemas hat Tomas Alfredson einen verblüffend unsentimentalen Stil gefunden. […] Coming of age, Romantik, Horror, Rache, Komik und Trauer“ Intro
„Das Vampirtopos ist […] unter einen Trivialitätsverdacht geraten. […] Eine wahrhaft grausige Angelegenheit; rührt doch das Topos Vampir mit seinen Leben und Tod vereinenden Wesensmerkmalen, zu denen auch explizite Sexualität und die Liebe gehören, in komprimierter Form an elementarste menschliche Erfahrungswelten, an die Kern-Triebkräfte der conditio humana. […] Seit Philip Ridleys Meisterwerk Schrei in der Stille ist dies der erste Vampirfilm, der die Bedeutung des zugrundeliegenden Topos richtig erkennt“ Werner Busch, Schnitt – Das Filmmagazin
2016 belegte So finster die Nacht bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 94. Platz.