Mit John Travolta, Bruce Willis, Samuel L. Jackson, Uma Thurman, Tim Roth, Harvey Keitel, Ving Rhames, Maria de Medeiros, Amanda Plummer, Quentin Tarantino, Christopher Walken
Pulp Fiction ist ein Film von und mit Quentin Tarantino aus dem Jahr 1994. Der Film wurde für sieben Oscars nominiert – darunter in der Kategorie Bester Film – und gewann in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch. Auf dem Filmfestival in Cannes wurde er mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Zudem steht der Film auf der Liste der All-Time 100 Movies des Time-Magazins. 2013 wurde Pulp Fiction in das National Film Registry aufgenommen. Der Titel ist der englischen Umgangssprache entnommen. Mit ihm wird „Trivial- oder Schundliteratur“ (englisch pulp fiction) bezeichnet, Nachfolger der Groschenromane, wobei in einem derartigen Heft meist mehrere Kurzgeschichten zusammengefasst sind.
Die Handlung besteht aus drei Episoden, die miteinander verwoben sind und in nicht-chronologischer Reihenfolge erzählt werden. Bis auf wenige Szenen, aus denen der Ort nicht näher hervorgeht, spielt sich das komplette Geschehen des Filmes im Großraum Los Angeles ab. Die Handlungsstränge werden durch die handelnden Personen und einen MacGuffin verwoben, hier einen Koffer, dessen Inhalt dem Zuschauer nie gezeigt wird.
1986 arbeitete der erfolglose Schauspieler Quentin Tarantino in einer Videothek und schrieb Drehbücher, die er unaufgefordert an alle möglichen Filmstudios verschickte. Zusammen mit einem Kollegen, Roger Avary, entwarf er ein Drehbuch, das drei der ältesten Klischees miteinander verbinden sollte: „Solche, die man schon eine Zillion Male gesehen hat – den Boxer, der einen Kampf schmeißen soll, es aber nicht tut, den Mafioso, der die Frau seines Bosses einen Abend lang unterhalten soll, und die beiden Killer auf dem Weg zu einem Job.“ Die Elemente der Story sollten an klassische Unterhaltungskrimis der 1920er und 1930er Jahre von Autoren wie Raymond Chandler und Dashiell Hammett erinnern, die in Groschenromanen auf billigem Papier (englisch pulp) erschienen. Daher der Titel des Films.
„Mit lakonischem Humor zeigt die brillante schwarze Komödie eine Gesellschaft, die von Brutalität, Dummheit, moralischer Indifferenz und grotesken Zufällen beherrscht wird. Bekannte Muster der Trivialkultur und des amerikanischen B-Pictures werden auf intelligente Weise variiert und konterkariert. Dabei schreckt der Film auch nicht vor exzessiven, wenn auch satirisch überspitzten Gewaltszenen zurück, die teilweise nur schwer verdaulich sind.“ Lexikon des internationalen Films
„Mit grotesken Dialogen […] konterkariert Regisseur, Autor und Nebendarsteller Quentin Tarantino einige Szenen von extremer Brutalität. Gleichzeitig entfaltet er eine brillante Story, die die herkömmlichen Erzählstrukturen des Kinos sprengt. Wo sich andere Filme mit eindimensionalen Action-Orgien begnügen, springt Tarantino virtuos zwischen verschiedenen Schauplätzen, Zeiten und Handlungen hin und her, um endlich den Bogen zu schließen und die losen Handlungsstränge zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Für das Gangsterfilm-Genre kam das 1994 einer Revolution gleich, die inzwischen unzählige Kopisten gefunden hat.“ Cinema
„(Der Film setzt) – seinem Titel entsprechend, der auf die billigen Groschenhefte (‚pulps‘) verweist – auf Tempo, grelle Effekte, auf die atemlose Abfolge von Ereignissen. Aber dieses merkwürdige Konglomerat aus Sex, Gewalt, Humor und Tiefsinn ist äußerst kunstvoll abgestimmt, so dass die Sprünge der Handlung irritierende Akzente setzen. Man wird eingefangen von der Spannung, die in und zwischen den Bildern lebt, und fragt sich am Ende verunsichert, wo die Grenze zwischen ‚pulp fiction‘ und Realität wirklich verläuft.“ Dieter Krusche in Reclams Filmführer
Der Film ist laut den Nutzern der Internet Movie Database der achtbeste Film aller Zeiten (Stand: Juni 2019).