Mit Dwayne Johnson, Sean William Scott, Sarah Michelle Gellar, Justin Timberlake
Southland Tales ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahr 2006. Regie bei dem Sciencefiction-Film führte Richard Kelly, der auch das Drehbuch schrieb.
Im Jahre 2005 ereignen sich in Texas zwei verheerende nukleare Terroranschläge, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellen und Hunderttausende von Toten fordern. Drei Jahre später kämpfen radikale neomarxistische Widerstandsgruppen aus dem Untergrund heraus gegen einen militarisierten amerikanischen Kontroll- und Überwachungsstaat, im Besonderen gegen die Regierungsorganisation USIDent, die jede Aktivität überwacht und die Bürger bespitzelt. Den Kapitalismus zu vernichten und Gott zu entthronen sind die erklärten Ziele der Neomarxisten. Der Krieg im Nahen Osten hat derweil Amerikas Zugang zu Öl erheblich eingeschränkt, und so ist die Bedeutung alternativer Energiequellen enorm gestiegen. Da taucht ein mysteriöser Wissenschaftler namens Baron von Westphalen – ein Urenkel von Karl Marx – zusammen mit seinem Team auf und hält den Schlüssel zur Lösung der Energieversorgungsprobleme bereit: Fluid Karma.
Richard Kelly begann nach der Premiere seines Aufsehen erregenden Independentfilms Donnie Darko auf dem Sundance Film Festival im Juli 2001, an der Geschichte von Southland Tales zu arbeiten. Dabei wurde er von Filmen wie Rattennest (1955), Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (1964), Brazil (1985) und Pulp Fiction (1994) beeinflusst. Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 und dem Beginn des Irakkrieges schrieb er die Geschichte um, um auch politische Aspekte in den Film einzubringen. Kelly bezeichnete den Film in einem Interview als „eine schwarze Komödie über das Ende der Welt“.
Der bekannte Musiker und Sänger Moby komponierte die Musik zum Film.
Southland Tales war ursprünglich als neunteiliges „interaktives Erlebnis“ geplant, wobei die ersten sechs Teile als sechs jeweils hundertseitige Comicbände veröffentlicht werden sollten und der Film die letzten drei Kapitel enthalten würde. Auch eine Website wurde erstellt, die die Hintergründe der Comicbände und des Films miteinander verflechten und vertiefen sollte. Die Anzahl der Bände wurde später jedoch auf drei reduziert. Diese Comicbände erzählen die Vorgeschichte von Southland Tales, an die der Film nahtlos anknüpft und wurden von Richard Kelly geschrieben und von Brett Weldele illustriert.
„Einen Film wie diesen, bunt und laut und mutig, der sich so rigoros gegen jede gängige Erzählkonvention stemmt, der vor Energie und Humor nur so zu platzen scheint, der seine mitunter grandiosen Ideen dem Zuschauer so rücksichtslos und selbstbewusst entgegenschleudert, so einen Film hat man selten gesehen. Es geht nicht ums Verstehen. Southland Tales ist wie ein Rausch: unberechenbar, streckenweise unerträglich, aber im Ganzen ein faszinierendes Erlebnis. Und danach hat man Kopfschmerzen. Aber das gehört nun mal dazu.“ Daniel Sander: Spiegel Online, 15. Mai 2008.
„Dass Kelly, dessen vorangegangener Erstling „Donnie Darko“ ähnlich ehrgeizige Absichten in Rätselbündeln umsetzen konnte, welche bei denselben Kritikern, die „Southland Tales“ nun ablehnen, noch Zustimmung fanden, sich diesmal außerdem noch viel mehr vorgenommen hat als starke Dichtung – den patriotischsten linken Film der späten Bush-Ära abzuliefern; David Lynch zu zeigen, was eine postlineare Schnitt-Harke ist; ein Comic-Heilmittel gegen die amerikanische Geschichtsmüdigkeit zusammenzukochen und so fort –, lässt ihn in „Southland Tales“ manchmal zwar allzu üppige Wahngebilde aufeinandertürmen. Was er sich damit aufgeladen hat, müsste dem robustesten Altman-Episodenfilm das Rückgrat brechen.“ Dietmar Dath: FAZ, 3. Januar 2008.