Mit Song Kang-ho, Kim Sang-kyung, Kim Loi-ha, Song Jae-ho, Byeon Hee-bong
Memories of Murder (kor.: 살인의 추억, rom.: Salinui chueok) ist ein 2003 erschienener Kriminalfilm des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon-ho.
Im von der Militärdiktatur regierten Südkorea des Jahres 1986 ereignen sich in der Provinz mehrere Morde. Die Opfer sind junge Frauen, die zur Tatzeit ein rotes Kleidungsstück trugen. Außerdem ereignen sich die Morde stets bei starkem Regen und, wie eine Polizeibeamtin herausfindet, immer dann, nachdem einige Stunden zuvor im Radio ein bestimmtes von einem Hörer gewünschtes Lied zu hören war. Der ortsansässige Polizeikommissar Park Doo-man nimmt sich des Falles an, er wird unterstützt vom Spezialbeauftragten Seo Tae-yoon aus Seoul. Die beiden Ermittler sind grundverschieden: Park ist intuitiv, emotional und mitunter schlagkräftig; zudem versucht er häufig, Geständnisse durch eine brutale Vorgehensweise bei Verhören zu erzwingen. Seo agiert rationell, einfühlsam und arbeitet nach neusten Ermittlungsmethoden.
Die Handlung des Films beruht auf wahren Begebenheiten, die sich zwischen 1986 und 1991 ereigneten. Der erste Serienkiller in der Geschichte Südkoreas ermordete zehn Frauen in einem Umkreis von zwei Kilometern auf besonders bestialische Art und Weise und hinterließ dabei niemals Spuren am Tatort. Das älteste Opfer war 71 Jahre alt, das jüngste 13. Mehr als 3.000 Verdächtige wurden befragt und am Ende der Ermittlungen 300.000 Polizisten mobilisiert, aber dennoch konnte der Täter lange nicht gefasst werden. Im September 2019 gab die Polizei bekannt, den Mörder identifiziert zu haben. DNA-Spuren führten zu einem Mann, der bereits wegen Mordes im Gefängnis war und der die Taten inzwischen gestanden haben soll.
Der Film erhielt gute Kritiken. Stephen Hunter schrieb in der Washington Post, dass „jeder Charakter […] brillant realisiert“ wurde und das was der Regisseur entstehen lasse „ziemlich außergewöhnlich“ sei. Andreas R. Becker schreibt auf Filmstarts, dass Bong „genrefremde[...] Elemente“ in diesem Thriller benutzt, der ein „fast skandalöse[s] Ende[...]“ hat. Damit setze sich der Regisseur „gezielt vom klassischen Hollywood-Thriller ab“. Dies gehe aber gerade nicht auf Kosten der Spannung, sondern erhöhe diese. Cinema zieht das Fazit: „Düster-makaber: der „Zodiak“ Südkoreas!“ Robert Cherkowski schrieb in der Filmzeitschrift Schnitt, dass der Film zwar eine bedrückende Thematik habe, aber „ein tadellos inszenierter, lupenreiner Feel-Good-Film“ sei. Filmdienst urteilt, dass der „Thriller durch seine Substrukturen weit übers Genres hinaus“ weise.