Millennium Actress (jap. 千年女優, Sennen Joyū) ist ein Animationsfilm von Regisseur Satoshi Kon, der 2001 auf dem FanTasia Festival in Kanada Premiere feierte. Der Film handelt von einem Dokumentarfilmer, der einen Film über die ehemals sehr bekannte Schauspielerin Chiyoko Fujiwara drehen möchte und im Interview mit ihr verschiedene Stationen ihres Lebens nacherlebt, beginnend in den 1930er bis zu den 1970er Jahren, als sie sich auf dem Höhepunkt ihrer Schauspielkarriere aus der Öffentlichkeit zurückzieht. Der Zuschauer gewinnt dabei gleichzeitig einen Überblick über die japanische Geschichte.
Der Dokumentarfilmer Genya Tachibana begibt sich zusammen mit seinem Kameramann Kyōji Ida zum abgelegenen Haus von Chiyoko Fujiwara, um dort für seine geplante Dokumentation über das Leben der einstmals äußerst erfolgreichen Schauspielerin ein Interview mit ihr zu führen. Er übergibt ihr einen goldenen Schlüssel, der in Chiyoko die Erinnerung an ihre Suche wieder aufleben lässt. Die Stationen ihres Lebens werden in Form von Rückblenden erzählt, die mit den Rollen in ihren Filmen verwoben sind, in denen auch Tachibana und Fujiwara immer wieder als Komparsen auftauchen.
Laut der Fachzeitschrift AnimaniA gebraucht Satoshi Kon in Millennium Actress ähnliche Elemente wie in Perfect Blue, die den Zuschauer „auf einen Irrweg von Realität und Film sowie der Gedankenwelt der Protagonistin“ führen. Die Szenen, die nicht chronologisch geordnet sind, folgten ihren eigenen Regeln. Der Film finde als nostalgisches Melodram nur schwer sein Publikum, doch sei die Animation überaus gelungen und dem Film gelinge es, die japanische Filmgeschichte glaubhafter darzustellen, als es einem Realfilm möglich wäre.
Die Zeitschrift VideoWoche bezeichnet Millennium Actress als „originelles wie poetisches, streckenweise traumhaft schön gestaltetes Zeichentrickdrama“, das japanische Geschichte lebendig werden lasse. Er sei ein „Juwel für anspruchsvolle Animé-Fans“.
2003 wurde der Film mit einem Preis des Tokyo International Anime Festival bedacht. In Kanada erhielt er beim Fantasia Festival die Auszeichnung für den besten Animationsfilm und den Fantasia Ground-Breaker Award for artistic Innovation.