Menschenfeind ist ein französisches Filmdrama aus dem Jahr 1998. Gaspar Noé schrieb das Drehbuch und führte Regie. Der Film ist eine Fortsetzung seines Kurzfilms Carne von 1991 und wurde unter dem französischen Originaltitel Seul contre tous (dt.: „Allein gegen alle“) veröffentlicht.
Der Film beginnt in einer französischen Bar, in der eine unbekannte Person mit einer Pistole angibt und den Besitz dieser mit Phrasen begründet, die, wie man im weiteren Filmverlauf feststellt, der Gedankenwelt des Protagonisten auffallend gleicht. Daraufhin folgt die eigentliche Geschichte, erzählt aus der Ich-Perspektive, welche mit einer bildlichen Zusammenfassung des ersten Teils Carne beginnt. Der ehemals selbstständige Metzger hatte Frau und Tochter. Seine Frau verlässt ihn und seine Tochter wegen eines anderen, begeht Selbstmord und er muss das stumme Mädchen allein aufziehen. Als sie eines Tages, verstört durch ihre ersten Regelblutung, zu ihrem Vater in die Metzgerei laufen will, versucht sie ein Bauarbeiter zu verführen. Ein Freund des Vaters kommt hinzu und bringt sie zu ihm. Dieser glaubt beim Anblick des Blutfleckes, sie sei vergewaltigt worden. Daraufhin versucht der Metzger, mit einem Messer bewaffnet, den Schuldigen zu töten.
„Eine gnadenlos brachiale Geschichte, die sich weniger für die narrative Ebene interessiert als für das momentane soziale Wie und zu einem Angriff auf die Sinne und die Ethik des Zuschauers wird. Ein befremdlicher Film, dessen unerbittliche Gesamtkomposition gleichwohl ein nachhaltiges Erlebnis darstellt.“ Lexikon des internationalen Films