Mit Jonathan Rhys Meyers, Scarlett Johansson, Emily Mortimer
Match Point ist ein Melodram-Thriller aus dem Jahr 2005 von Regisseur Woody Allen, der auch das Drehbuch schrieb. Bei seiner 39. Regiearbeit drehte Allen zum ersten Mal einen Film ausschließlich in England.
Der Film beginnt mit der Zeitlupenaufnahme eines Tennisballs, der die Netzkante trifft und senkrecht in die Höhe springt. Dann wird das Bild angehalten, und somit bleibt unklar, in welchem Feld der Ball landen wird. Chris Wilton, der aus einfachen Verhältnissen aus Irland stammt und seine Karriere als Tennisprofi aufgegeben hat, kommt nach London, um als Tennislehrer in einem exklusiven Club zu arbeiten. Dort schließt er Bekanntschaft mit dem reichen Tom Hewett, der einer Industriellenfamilie entstammt und Mitglied der Londoner Prominenz ist. Chris scheint sich, wie Tom, für die Oper zu interessieren, und bald wird Chris zum gern gesehenen Gast im Hause der Familie. Der Vater Alec Hewett ist von Wilton beeindruckt, außerdem verliebt sich seine Tochter Chloe in ihn. Die beiden verabreden sich und beginnen bald eine Liebesbeziehung.
„‚Match Point‘ ist ein raffinierter Film über die moralischen Defekte unbedingten Erfolges und über die Unvereinbarkeit von Ehrgeiz und Liebe, Glück und Gerechtigkeit. […] Geschickt wechselt Allen die Erzähltempi, so lässt er sich unendlich viel Zeit damit, Nola Paul in die Arme zu treiben. Doch bevor der Plot sich ins Melodramatische ausbreiten kann, befinden wir uns schon im Staccato eines Polizeifilms. […] Trotzdem spürt man den Allenschen Einfallsreichtum an jeder Ecke, seine sophistischen Purzelbäume, mit denen er die Gewissheiten des bürgerlichen Lebens kippt und seine assoziative Wendigkeit, mit der er immer wieder auf die Urthemen seines Oeuvres zusteuert, allen voran seine fast manische Beschäftigung mit Dostojewskis "Schuld und Sühne". […] Derart bitter und böse ist es selten zugegangen bei Woody Allen. Und am Ende hat man selbst das Glück in Verdacht, durch und durch korrupt zu sein.“ – Birgit Glombitza auf Spiegel Online am 28. Dezember 2005.