Mit Nicolas Cage, Bridget Moynahan, Jared Leto, Ethan Hawke
Lord of War – Händler des Todes ist ein im Jahr 2005 veröffentlichtes Drama von Andrew Niccol in dem mit Nicolas Cage, Ethan Hawke und Jared Leto die Geschäfte internationaler Waffenhändler dargestellt werden.
Die Hauptfigur Yuri Orlov eröffnet den Film, indem er direkt in die Kamera die folgenden Sätzen spricht: "Es befinden sich weltweit über 550 Millionen Schusswaffen im Umlauf. Das heißt auf diesem Planeten hat jeder zwölfte Mensch eine Schusswaffe. Das führt zu der einen Frage: Wie bewaffnet man die anderen elf?" Der Vorspann zeigt nun dokumentarisch den Weg einer Gewehrpatrone – von der Produktion in der Fabrik über den Handel, die Verschiffung, das Einlegen in eine Waffe, das Abfeuern der Waffe und den Flug des Geschosses bis in den Kopf eines afrikanischen Jungen. Da die Kamera unmittelbar mit der Patrone verbunden ist, verfolgt man das Geschehen quasi aus der "Ich-Perspektive" der Gewehrpatrone. Danach erzählt Yuri rückblickend aus dem Off, wie er aufwuchs und zum Waffenhändler wurde.
„Ehrlicher, ernüchternder und so absurd komisch wie in Andrew Niccols ,Lord of War – Händler des Todes‘ geht es wohl kaum. Ein brandaktuelles, dennoch kaum beachtetes Problemthema, der globale Waffenhandel, mit einem sagenhaften Hauptdarsteller Nicolas Cage, ergibt ein beeindruckendes, an Brisanz kaum zu übertreffendes, zeitgemäßes und erschreckendes Meisterstück.“ Moviepilot
Roger Ebert schrieb 2005 in der Chicago Sun-Times „Lord of War ist eine trostlose Komödie“, die „so »lustig« wie der Film Catch-22“ sei, des Weiteren ist der Film aber auch gleichzeitig „ein wütender Aufschrei gegen den Waffenhandel.“
Sascha Westphal von der Welt fand es bemerkenswert, wie sympathisch Yuri Orlov gezeichnet werde: „Man kann sich ohne große Bedenken mit ihm identifizieren, aber schließlich kommt der Moment, in dem man sich distanziert, nicht nur von ihm, sondern auch von dem System, das sich seiner bedient. Niccol will sein Publikum wachrütteln, und dafür muss er es erst mal mit seinem eigenen Zynismus konfrontieren. So gesehen erweist sich Lord of War als virtuos inszeniertes Agitprop-Kunstwerk. Für subtile Zwischentöne und ausgewogene politische Analysen ist da kein Platz.“
Blickpunkt:Film ist mit dem Film zufrieden, dennoch glauben die Autoren „diese Mischung aus erhobenem Zeigefinger und bissigem Zynismus wird nicht unbedingt nach der Fasson von Jedermann“ sein. „Geneigte Zuschauer hingegen werden ihren Spaß haben und neben der komplexen Erzählung zudem Feuer und Flamme für die bestechende Kameraarbeit von Amir Mokri sowie den Soundtrack mit smarter Songauswahl sein.“