Mit Kate Winslet, Patrick Wilson, Jennifer Connelly
Little Children ist ein Filmdrama aus dem Jahr 2006 von Regisseur Todd Field, der gemeinsam mit Tom Perrotta auch das Drehbuch schrieb, welches auf dem gleichnamigen Roman von Tom Perrotta basiert. Die Hauptrollen spielten Kate Winslet und Patrick Wilson.
In der beschaulichen Vorstadt East Wyndam, in der Nähe von Boston: Die Literaturwissenschaftlerin Sarah Pierce ist unzufrieden mit ihrem Leben. Ihre Rolle als Hausfrau und als Mutter der kleinen Lucy befriedigt sie nicht, sie sieht ihre Tochter manchmal nur als einen Plagegeist an und ist oft von ihr genervt. Die Ehe mit ihrem Mann Richard ist lieblos, zudem hat sie ihn nun dabei ertappt, wie er heimlich beim Betrachten einer pornografischen Internetseite masturbierte und sich dabei einen getragenen Frauenslip über die Nase band. Brad Adamson ist ein gut aussehender Hausmann, der seinen kleinen Sohn Aaron erzieht und von den Müttern auf dem Spielplatz als „Ballkönig“ (im Originalton: „Prom King“) angehimmelt wird. Statt, wie er seiner Frau sagt, in die Bibliothek zu gehen und für sein noch ausstehendes juristisches Examen zu lernen – schon zweimal ist er bei der Anwaltsprüfung durchgefallen –, hängt er lieber seinen Jugendträumen nach und bewundert stundenlang junge Leute beim Skateboardfahren. Er hat sich nun auch einer Gruppe älterer Polizisten angeschlossen, die des Nachts Football spielen, was ihn an seine frühere Zeit als Football-Spieler am College erinnert. Er hat sich inzwischen damit abgefunden, sich von seiner Frau Kathy aushalten zu lassen. Kathy, eine Autorin, die gerade einen Dokumentarfilm über im Irakkrieg gefallene US-Soldaten erstellt, bevormundet ihren Mann und teilt ihm das Geld ein. Zwischen Sarah und Brad entwickelt sich bald eine leidenschaftliche Affäre.
David Kleingers schrieb am 27. April 2007 auf Spiegel Online: „Fast schon subkutan vermittelt sich ein Gefühl der Verunsicherung und diffusen Angst, das ‚Little Children‘ zu einem äußerst gegenwärtigen amerikanischen Film macht. Der aber genauso das zwischen neo-bourgeoisen Kleinfamilienidyll und ewiger Adoleszenz oszillierende Personal am Prenzlauer Berg oder der Hamburger Schanze ansprechen wird. Denn die universelle Qualität des Films ist einfach umschrieben: Er zeigt die Menschen nackt, aber er stellt sie nie bloß. So was nennt man gemeinhin Liebe und eben das unterscheidet Kinderkram von großem Kino für Erwachsene.“
Anke Leweke schrieb am 26. April 2007 in Die Tageszeitung: „Todd Field [..] betrachtet die Kleinstädter wie kleine Kinder, die noch keinen Maßstab für ihre Bösartigkeit und ihren Egoismus haben. Er schickt sie durch kleinere und größere Reifeprüfungen, Schicksalsschläge und registriert ihre Verhaltensmuster: Eine Methode, auf die Field schon in seinem Regiedebüt ‚In the Bedroom‘ zurückgriff. [..] Auch in ‚Little Children‘ werden die Mittel untersucht, mit denen die Kleinstädter zwanghaft ihr starres soziales Gefüge aufrechterhalten. Todd Field betrachtet das Leben in den adretten Häusern mit ihren gepflegten Gärten wie die Lösungen in einem Reagenzglas.“
Lexikon des internationalen Films: „Eine vor allem darstellerisch fesselnde ironisch-kritische Betrachtung des ‚American Way of Life‘ mit diversen inszenatorischen Finessen. Das Porträt einer Frau, die noch einmal zu sich selbst finden will, verdichtet sich dabei, auch durch den distanzierten Off-Kommentar, zu einem stimmigen Gesellschaftsbild.“