Mit Armin Rohde, Uwe Ochsenknecht, Lisa Maria Potthoff
Die Bluthochzeit ist ein deutsch-belgischer Film aus dem Jahr 2005, der auf einem Comic von Jean Van Hamme sowie Hermann Huppen basiert. Regie bei der schwarzen Komödie führte Dominique Deruddere, der auch das Drehbuch schrieb.
Der egomanische und cholerische Hermann Walzer hat das Festmahl der Hochzeit seines jüngeren Sohnes Mark im Burgrestaurant des sich am Rande der Pleite bewegenden Hoteliers Franz Berger gebucht. Walzer möchte die renovierungsbedürftige Burg schon länger von Berger kaufen. Dieser lehnte das aber bisher ab. Auch an diesem Tag erscheint Walzer bei Berger in der Küche, händigt ihm ein Angebot in einem Umschlag aus und verlangt eine definitive Entscheidung bis zum Abend desselben Tages.
Schon der erste Gang des Menüs führt zum Eklat, da die Shrimps angeblich verdorben sind. Walzer echauffiert sich und bringt die komplette Hochzeitsgesellschaft von ca. 14 Personen dazu, das Restaurant zu verlassen. Der Wirt Berger sperrt nun die Braut und ihre Schwiegermutter in den Toiletten ein, weil die beiden noch dort waren, um das Kleid zu säubern, welches in der Aufregung mit Wein bekleckert worden war – derweil sperrt Berger die Hochzeitsgesellschaft, die das Fehlen der Braut und der Mutter des Bräutigams erst nach Verlassen des Geländes bemerken, durch das Schließen des Gittertors der Burg aus. Er verweigert deren Freilassung, solange die Rechnung nicht bezahlt ist. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt.
„Die Geschichte, die der Belgier Dominique Deruddere in Die Bluthochzeit erzählt, hat etwas von einer klassischen Fallstudie. Jede seiner Wendungen illustriert die Mechanismen von Macht und Gewalt. Eine Deeskalation erscheint von Minute zu Minute unwahrscheinlicher. Doch trotz ihres Lehrstück-Charakters wirkt diese Verfilmung des gleichnamigen Comics von Jean van Hamme und Hermann nicht im geringsten didaktisch. Der Geist von Brecht schwebt zwar über diesem Projekt, allerdings hat Deruddere auf jede Art von Verfremdung verzichtet und statt dessen ganz auf die Erzähltraditionen klassischer Hollywood-Genrefilme gesetzt.“ Sascha Westphal in Die Welt, 21. April 2005