Mit Lê Văn Lộc, Tony Leung Chiu Wai, Trần Nữ Yên Khê
Cyclo (vietnamesisch Xích Lô) ist ein Film des französischen Regisseurs Tran Anh Hung aus dem Jahr 1995. Es geht um das harte Leben der Arbeiterschaft in den frühen 1990er Jahren in Ho-Chi-Minh-Stadt und wie Menschen unter den Einfluss von Kriminalität geraten.
Der Film handelt von dem 18-jährigen Jungen Cyclo, der verwaist ist, seit sein Vater während seiner Arbeit als Rikschafahrer bei einem Unfall mit einem Lastwagen ums Leben kam. Der Vater wünschte sich, sein Sohn hätte ein besseres Leben als er. Nach dessen Tod muss der Junge wegen der Not der Familie den Job des Vaters übernehmen und mit einer Leihrikscha durch die lebhaften Straßen von Ho-Chi-Minh-Stadt (vormals Saigon) radeln, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Der Junge lebt in einem kleinen Haus zusammen mit seinem alten Großvater, der trotz seiner schwachen Gesundheit Reifen repariert, seiner kleinen Schwester, die Schuhe für Restaurantkunden in der Nachbarschaft herstellt, und seiner älteren Schwester, die auf einem lokalen Markt Wasser trägt. Ihr armes aber friedliches Leben ist gefährdet, als die Rikscha von einer Bande gestohlen wird. Da der Junge kein Geld hat, um die geraubte Rikscha zu bezahlen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich einer kriminellen Vereinigung anzuschließen, die von einem grüblerischen Bandenchef geführt wird, dem „Dichter“.
Der Film gewann 1995 bei den 52. Internationalen Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen und wurde mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Bei dem Flanders International Film Festival Ghent 1995 gewann er den Grand Prix für den Besten Film. Der Komponist Tôn-Thât Tiêt erhielt den Georges Delerue Award für die Beste Musik.
Das Lexikon des internationalen Films sieht in dem Film „[e]ine schonungslose Bestandsaufnahme der elenden Lebensbedingungen und der Anarchie im heutigen Vietnam, inszeniert unter Berufung auf östliche Darstellungstraditionen“, und hebt hervor, dass „[d]okumentarische Szenen […] den bewußten Ausschnittcharakter des Gezeigten [unterstreichen]“.