Mit Leonardo DiCaprio, Kate Winslet, Frances Fisher, Billy Zane, David Warner, Bernard Hill, Kathy Bates, Gloria Stuart, Suzy Amis, Bill Paxton
Titanic [taɪˈtænɪk] ist ein US-amerikanisches Spielfilmdrama aus dem Jahr 1997 unter der Regie von James Cameron, das die Geschichte der Jungfernfahrt der RMS Titanic im Jahr 1912 nacherzählt. In die Fakten des Untergangs des Schiffes wurde eine Liebesgeschichte mit fiktiven Personen eingeflochten. Der Film gewann elf Oscars, darunter den für den Besten Film, und hatte allein in den Vereinigten Staaten 130,9 Millionen Kinobesucher, in Deutschland 18 Millionen. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 1,8 Mrd. US-Dollar belegte der Film lange Zeit den ersten Platz in der Liste der erfolgreichsten Filme, bis er 2009 durch Avatar – Aufbruch nach Pandora (ebenfalls von James Cameron) abgelöst wurde.
10. April 1912, Hafen von Southampton: Die Titanic, ein Luxusliner der Reederei White Star Line, wartet darauf, zu ihrer Jungfernfahrt nach New York in See zu stechen. Mit an Bord gehen die 17-jährige Rose DeWitt Bukater und ihre Mutter Ruth, die der angesehenen Gesellschaft von Philadelphia angehören, sowie Roses vermögender Verlobter Cal Hockley. Kurz vor Abfahrt des Schiffes beweist zudem der mittellose Künstler Jack Dawson aus Chippewa Falls eine glückliche Hand beim Pokerspiel und gewinnt für sich und seinen italienischen Freund Fabrizio de Rossi zwei Dritte-Klasse-Tickets. Unglücklich über die von Ruth arrangierte Verlobung mit Cal und ihre eigene Rolle in der Gesellschaft versucht Rose, sich an Bord des Schiffes das Leben zu nehmen, wofür sie über die Reling klettert. Dabei wird sie von Jack beobachtet, der sie davon überzeugen kann, von ihrem Vorhaben abzulassen. Als Rose bei dem Versuch, wieder an Bord zu klettern, abrutscht, wird sie von Jack gerettet, der sie über die Reling zieht. Als Anerkennung dafür erhält Jack von Cal eine Einladung zum Dinner. Am darauffolgenden Tag lernen sich Rose und Jack bei einem Spaziergang an Deck der ersten Klasse näher kennen.
Titanic wurde von Kritikern wie Kinogängern weitgehend gut aufgenommen, wobei die Meinungen über den Film weit auseinandergehen. [...] Im Kreuzfeuer der Kritiker stand vor allem die großzügig erzählte Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptakteuren, verkörpert durch Kate Winslet und Leonardo DiCaprio, die die Handlung nur aufhalte und den Film unnötig aufblähe. Jeff Millar vom Houston Chronicle schrieb dazu: „Als das Schiff den Berg rammt, am Eine-Stunde-und-45-Minuten-Punkt, werden wir augenblicklich für das basis-erzählerische Beiwerk von Drehbuchschreiber James Cameron entschädigt – eine Schiffsdeck-Romanze.“ Dass der Film sich zu sehr auf die Romantik beschränke, meint auch Steven D. Greydanus vom Decent Films Guide: „Möglicherweise ist das Traurigste an Titanic seine Auslebung von romantischen Idealen, während selbstverweigernde Tugenden wie Ehre, Pflicht und Heldentum ausgeschlossen werden.“ Auf der anderen Seite gibt es auch lobende Töne für die romantische Grundstimmung des Films. Zum Beispiel von Janet Maslin in der New York Times: „Cameron gelingt es auf magische Weise, das junge Liebespaar in seinem Film zusammenzuführen, das von Leonardo DiCaprio und Kate Winslet bezaubernd gespielt wird.“ Durchweg positiv wurde die technische und handwerkliche Umsetzung der monumentalen Größe des Films eingeschätzt. Kritiker verglichen das Ausmaß von Titanic mit jenem von klassischen Hollywood-Epen wie Ben Hur (1959) oder Cleopatra (1963). Dazu der bekannte Filmkritiker Roger Ebert: „Es ist fehlerloses Handwerk, intelligent konstruiert, nachhaltig gespielt und faszinierend […] Solche Filme umzusetzen ist nicht schwer, aber es ist beinahe unmöglich, es gut zu machen. Die technischen Schwierigkeiten sind derart gewaltig, dass es einem Wunder gleichkommt, wenn die Filmemacher dazu noch Drama und Geschichte hineinbringen. Ich fühlte mich sowohl von der Story als auch von der traurigen Geschichte überzeugt.“ Auch die deutsche Filmzeitschrift film-dienst sieht diese Gratwanderung als gelungen: „Trotz einer fast manischen Fixierung auf eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion des Schiffes und seiner Interieurs sowie des gigantischen Aufwandes entstand mehr als ein Kostüm- und Katastrophenfilm: Der angenehm ruhige Rhythmus, teilweise herausragende Schauspieler sowie die kunstvolle Kameraarbeit lassen das Epos zu einer berührenden Love-Story werden.“ Die Filmzeitschrift Cinema sieht in dem Film „die monumentale Inszenierung eines modernen Mythos.“
Titanic markiert den Höhepunkt der damaligen Begeisterung für digitale Filmtechnik. Filme wie Jurassic Park (1993) oder Independence Day (1996) hatten für Scheinwelten die Spezialeffekte bereits ausgereizt. Als einer der ersten Filme verwendete Titanic die neue Technik für absoluten Realismus. Dabei war klar, dass der Film weniger ästhetische als wirtschaftliche Maßstäbe setzen würde. Durch die Ausmaße des Films, sein stattliches Filmbudget und seinen Erfolg hinterließ Titanic seine Fußabdrücke in der Gesellschaft und der Geschichte des Films. Titanic setzte eine neue Orientierungsmarke für nachfolgende Hollywood-Produktionen, sodass große Filmstudios seitdem eher bereit sind, auch größere Summen für Filmproduktionen mit großen Gewinnchancen zu bewilligen.
Titanic wird wegen seiner Popularität und Größe [...] vom American Film Institute in fünf Bestenlisten geführt. So landet der Film in einer Neuauflage der 100 besten amerikanischen Filme von 2007 auf dem 83. Platz. Bei den 100 besten amerikanischen Thrillern ist Titanic auf Position 25, bei den 100 besten amerikanischen Liebesfilmen an 37. Stelle, bei Amerikas 100 besten Filmsongs reicht es für „My Heart Will Go On“ für Platz 14 und das Filmzitat „Ich bin der König der Welt“ behauptet sich bei den 100 besten Filmzitaten aus US-Filmen auf Platz 100.