Ein Käfig voller Narren, Frankreich/ ITA (VHS) + (DVD), 1978
Regie: Edouard Molinaro
Mit Ugo Tognazzi, Michel Serrault, Michel Galabru, Carmen Scarpitta, Claire Maurier
Ein Käfig voller Narren (französischer Originaltitel: La cage aux folles, wörtlich: „Der Käfig mit Narren“, wobei folle ein Slangausdruck ist, der dt. „Tunte“ entspricht, also „Der Tuntenkäfig“) ist eine italienisch-französische Filmkomödie aus dem Jahr 1978 und gilt als der erste weltweit erfolgreiche Film aus dem Drag-Queen-Milieu. Sie basiert auf einem Theaterstück von Jean Poiret aus dem Jahr 1973.
Renato ist der Besitzer eines Nachtclubs mit einem Drag-Programm in St. Tropez, bei dem sein langjähriger Lebensgefährte Albin der Star der Show ist. Aus Renatos einzigem kurzen Abenteuer mit einer Frau stammt sein Sohn Laurent, von Albin und ihm liebevoll aufgezogen. Eines Tages will der mittlerweile zum jungen Mann gereifte Laurent heiraten. Seine Verlobte Andrea ist ausgerechnet die Tochter des erzkonservativen, homophoben Politikers Simon Charrier. Dieser wird von Reportern verfolgt, nachdem sein Parteivorsitzender beim Sex mit einer minderjährigen, schwarzen Prostituierten gestorben ist und somit auch die Glaubwürdigkeit seiner auf Sitte und Moral pochenden Partei zerstört hat. Die Hochzeitspläne seiner Tochter kommen Charrier daher gelegen, er will diese medial inszenieren, um sich als Vertreter des traditionellen Familienbildes zu präsentieren. Andrea erzählt ihren standesbewussten Eltern, Laurents Vater sei ein Kulturattaché und die Mutter eine Hausfrau mit sechs Kindern.
„Ein frecher Fummelklassiker.“ Cinema
„Dies ist keine gehässige, gemeine Komödie, wie es so viele schwulenorientierte Betrachtungen von Heteros sind. Es geht um Menschen, die gutherzig sind, die es gut meinen und die nicht anders können, als ihrer Natur treu zu bleiben. Sie ist auch Slapstick, Farce, böse Sozialsatire, Tränenseifenoper und hier und da schleicht sie sogar ein paar plausible menschliche Wahrheiten ein. [Wertung: 3,5 Sterne (von vier möglichen).]“ Roger Ebert: Chicago Sun-Times, 1. Januar 1979