Mit Paul Newman, Diane Cliento, Martin Balsam, Richard Boone, Fredric March, Barbara Rush
Man nannte ihn Hombre ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Martin Ritt aus dem Jahr 1967 nach einem Roman von Elmore Leonard. In diesem Western spielt Paul Newman den bei Indianern aufgewachsenen Weißen John Russell, genannt Hombre, dem die Gesellschaft der Weißen auch in der Extremsituation fremd bleibt, als die Reisegesellschaft, mit der er in einer Kutsche unterwegs ist, von Banditen überfallen wird. Wegen der inhaltlichen Brüche mit den Genrekonventionen kann der Film der Gruppe der Spätwestern oder allgemeiner dem Anti-Western zugeordnet werden.
John Russell (Newman) ist ein weißer Mann, der von Apachen großgezogen wurde. Als er gerade dabei ist, eine Herde Wildpferde einzufangen, bekommt er Besuch von dem jungen Billy Lee Blake (Peter Lazar), der ihn auffordert, in dringender Angelegenheit seinen Bekannten Mendez (Martin Balsam) aufzusuchen. Dieser eröffnet ihm, dass sein Vater, der Besitzer einer Pension in der Kleinstadt Sweetmary, verstorben sei und er diese nun geerbt habe. Russell reist nach Sweetmary und versichert der Pächterin "Jessie" Brown (Diane Cilento), er werde kein zivilisiertes Leben unter Weißen führen, sondern die Pension für eine Pferdeherde verkaufen, und wolle nun in der nächsten größeren Stadt diesen Handel perfekt machen. Die Eisenbahnlinie hat Sweetmary noch nicht erreicht, aber die Postkutschenlinie, für die Mendez und Blake gearbeitet haben, hat bereits ihren Dienst eingestellt.
Man nannte ihn Hombre war Ritts kommerziell erfolgreichster Film. Die Kritik beurteilte sowohl seine inszenatorische Arbeit als auch die Schauspielerleistungen positiv. Roger Ebert sah den Film in der Tradition der großen sozialkritischen Western und sprach Ritt die beste Regieleistung in einem solchen seit Die gefürchteten Vier von Richard Brooks zu. Die Darstellerleistungen seien „ausnahmslos exzellent“, der Regisseur agiere „mit sicherer Hand“, die Dialoge seien es wert, dass man ihnen zuhöre; sie seien „intelligent“, hätten aber auch eine „gewisse Eleganz“.
Das Lexikon des internationalen Films stellt fest, der Film sei ein „spannender, psychologisch gut aufgebauter und hervorragend fotografierter tragischer Western“, der „mehr Wert auf die innere Spannung von Charakteren und Dialogen (...) als auf äußere Effekte“ lege. Er verdichte die Ereignisse „unter Vermeidung einer genreüblichen Idyllisierung (...) zu einer unsentimentalen, bestürzend realistischen Studie über menschliche Verhaltensweisen“.