Mit Alexej Serebrjakow, Jelena Ljadowa, Sergej Pochodajew, Wladimir Wdowitschenkow
Leviathan (russisch Левиафан, Lewiafan) ist ein russisches Filmdrama des Regisseurs Andrei Swjaginzew aus dem Jahr 2014.
Der Automechaniker Nikolai Sergejew lebt zusammen mit Frau Lilia und Sohn Roman aus erster Ehe in einem selbstgebauten, bescheidenen Holzhaus. Das Haus liegt einsam, umgeben von einigem Schrott, auf einem schön gelegenen Grundstück am Ufer einer kleinen Bucht an der Barentssee. Wadim Schelewjat, der korrupte Bürgermeister der Stadt Pribreschny, will Sergejew das Grundstück samt Besitz – auch die Autowerkstatt – enteignen. Dafür soll Nikolai mit einem lachhaften „Kaufpreis“ entschädigt werden, der es ihm nicht mal erlauben würde, eine einfache Wohnung in der Stadt zu kaufen. Zwei Prozesse, in denen er dieses Verfahren angefochten hatte, hat Sergejew bereits verloren, daher bittet er seinen Armeefreund Dmitri Selesnjow um Hilfe, der inzwischen ein angesehener Anwalt in Moskau ist. Selesnjow fährt zu ihm in den Norden. Ein erneuter Gerichtstermin bleibt erfolglos. Die Aussichten sind schlecht, Selesnjow schlägt den Sergejews vor, doch einen Umzug nach Moskau zu erwägen. Am Abend taucht der Bürgermeister, stark betrunken, samt Leibwächter bei Sergejew auf, um ihn zu demütigen.
Variety sah in dem Film ein „fesselndes, dem Arthouse verbundes Opus“, das sich wie ein „1000seitiger Roman“ entfalte. Es sei bisher Swjaginzews „zugänglichster und naturalistischster Film“, von überraschendem Witz und „zynisch-satirischem Unterton“.
The Guardian attestierte, Leviathan sei „ein furchteinflößendes und einschüchterndes Werk […] von grandiosem Anspruch und Umfang“ und bescheinigte dem Film „wahre Größe“.
Die New York Times schrieb, die Landschaftsbilder des Films seien „visuelle Geschenke“. Besonders die Aufnahmen von der Küste mit seinem „glänzenden arktischen Wasser, den Wellen in mitternächtlichem Farbton mit blauen Reflexen“ sowie die Bewegung „Ebbe und Flut, die gleichsam das Land liebkost und schlägt“, erzeuge beim „Zuschauer das Gefühl der Überflutung“. Dieses Gefühl werde durch die „hypnotischen Wirbel der Filmmusik von Philip Glass“ verstärkt.
epd Film vergab dem Film fünf von fünf Sternen und lobte ihn als „Meisterwerk, universelle Fabel und Anklageschrift gegen die Verhältnisse im heutigen Russland in einem, vermittelt durch eine sorgfältige und detailreiche Schilderung totalitäter Verhältnisse und durch eine bisher so nicht dagewesene bildgewaltige Inszenierung.“
2016 belegte Leviathan bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 47. Platz.