Regie: Michael Haneke
Mit Isabelle Huppert, Benoît Magimel, Annie Girardot, Susanne Lothar
Die Klavierspielerin ist ein Spielfilm des österreichischen Regisseurs Michael Haneke aus dem Jahr 2001 und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Elfriede Jelinek.
Erika Kohut ist Klavierlehrerin am Wiener Konservatorium. Sie ist Ende 30 und lebt noch immer mit ihrer Mutter zusammen. Sie teilt mit ihr das ehemals elterliche Ehebett. In dieser engen Umklammerung untersteht Erika fast vollständig der mütterlichen Kontrolle; sie hat keine Privatsphäre, da das Zimmer, das sie bewohnt, nicht abschließbar ist und somit auch der ständigen Kontrolle der Mutter ausgesetzt ist. Diese duldet kaum gesellschaftliche Kontakte. So zerstört sie Kleidungsstücke ihrer Tochter, wenn diese ihres Erachtens zu spät nach Hause kommt. Bei den Streitigkeiten werden beide gewalttätig.
Erika nimmt sich jedoch heimlich Freiheiten heraus. So besucht sie eine Peepshow-Kabine und riecht dabei an weggeworfenen Papiertüchern. Außerdem verletzt sie sich im Badezimmer selbst im Intimbereich. Als sie in einem Autokino ein Paar beim Sex beobachtet, wird der Mann auf sie aufmerksam, während sie neben dem Auto uriniert. Zuhause angekommen, wird sie von der Mutter geohrfeigt, die meint, ihr Kind sei bei einer Kollegin vom Wiener Konservatorium gewesen, da der Vater an dem Tage verstorben ist.
Neben ihrer Arbeit als Klavierlehrerin gibt Erika Hauskonzerte. Ihre Mutter ist argwöhnisch bei zu talentierten Schülern und wünscht sich eine weitergehende Karriere für ihre Tochter, welche sie sehr umsorgt. Bei einem der Hauskonzerte lernt Erika den "Schwachstrom"-Studenten Walter Klemmer kennen, der ebenfalls Klavier spielt und sich in Erika verliebt.
„Weit davon entfernt eine erregende Sex-Show zu sein, hat ‚Die Klavierspielerin‘ die Griffigkeit einer klinischen Fallstudie, die in das Sujet eines ästhetischen und philosophischen Diskurses erhoben wird. Visuell ist Mr. Haneke ein kühler, pedantischer Formalist, der elegante Kameraeinstellungen bevorzugt, in denen die Kamera stationär verharrt. Die eisige Autorität mit der der Film unsere Erwartungen manipuliert, erinnert an seinen berüchtigten 1997er-Film ‚Funny Games‘ …“ (New York Times)
„Der in Cannes 2001 dreifach preisgekrönte Film ‚Die Klavierspielerin‘ von Michael Haneke ist eine kongeniale Adaption des Romans von Elfriede Jelinek. Hanekes Bilder sind so verstörend wie Jelineks Sprache. Emotionslos wie ein Forscher lässt er uns am neurotischen Treiben seiner Heldin teilhaben, bis es wehtut.“ (Stern)
Quelle: Seite „Die Klavierspielerin (Film)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. Januar 2020, 17:48 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Die_Klavierspielerin_(Film)&oldid=195748009 (Abgerufen: 7. Juli 2020, 11:57 UTC)
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