Regie: Helmut Käutner
Mit Hans Albers, Gustav Knuth, Ilse Werner, Hans Söhnker, Hilde Hildebrand
Große Freiheit Nr. 7 ist ein deutscher Spielfilm unter Regie von Helmut Käutner mit Hans Albers in der Hauptrolle. Er wurde während des Zweiten Weltkriegs von Mai bis November 1943 im Deutschen Reich und dem damaligen Protektorat Böhmen und Mähren von Helmut Käutner gedreht. Es ist der erste Agfa-Farbfilm der Terra Film. Er durfte nach der Zensur vom Dezember 1944 in Deutschland nicht gezeigt werden und wurde erst 1945 von den Alliierten freigegeben.
Der Filmtitel Große Freiheit Nr. 7 weist auf die gleichnamige Straße Große Freiheit im Hamburger Stadtteil St. Pauli hin, die bereits 1610 angelegt wurde. Noch heute gibt es einen Nachtklub an dieser Stelle, der auch den Namen Große Freiheit Nr. 7 trägt.
Ursprünglich war der Film vom Propagandaministerium als Würdigung der deutschen Handelsmarine eingeplant und genehmigt worden. Es wurde bemängelt, dass der Film keine „deutschen Seehelden“ zeige. Vgl. auch Hamburg-Hymne. Goebbels vermutete Hintergedanken bei Käutner, der schon mehrere Konflikte mit den NS-Machthabern gehabt hatte, wegen des Titels Große Freiheit. Der Film wurde in Große Freiheit Nr. 7 umbenannt. Seine Akteure (betrunken, rauchend, sich prügelnd, mit außerehelichen Liebesverhältnissen) entsprachen nicht dem offiziellen Idealbild von deutschen Frauen und Seeleuten. Goebbels hatte zuvor schon durchgesetzt, dass die Hauptfigur „Hannes“ und nicht „Johnny“ heißen soll. Er fand auch, der Film sei zu schwermütig, unterstrichen durch die Musik, wie z. B. Beim ersten Mal, da tut’s noch weh oder könne gar politische Anspielungen enthalten, wie z. B. in La Paloma die Worte „… einmal wird es vorbei sein (sic!)“. Großadmiral Karl Dönitz empfand den Film sogar als „wehrkraftzersetzend“.
Um weitere Einflüsse der Nationalsozialisten zu vermeiden, aber auch auf Grund der zunehmenden Bombenangriffe, wurden die Filmaufnahmen vom Berliner Studio und von Hamburg nach Prag verlegt. Lediglich die Barkassenfahrt von Gisa und Hannes sowie einige Szenen an den Landungsbrücken, bei der Werft Blohm und Voss und bei Sagebiels Fährhaus nahm man in Hamburg auf. Dabei wurden die im Hamburger Hafen liegenden Kriegsschiffe, die der Regisseur nicht zeigen wollte, mit Tarnnetzen bedeckt.
Fast alle Schlager und Chansons dieses Films wurden weltberühmt, nämlich: Auf der Reeperbahn nachts um halb eins, La Paloma (mit neuer Textfassung von Helmut Käutner) und Beim ersten Mal, da tut's noch weh.
Deftiges Seemannsgarn verbindet sich mit nüchternem Realismus und heftigen Gefühlen, authentischer Atmosphäre und einem Hauch von Resignation. Der straff inszenierte Film zeigt Albers als Schauspieler und Sänger von seiner besten Seite. (…) Guter alter Kintopp, farblich reizvoll in Agfacolor gestaltet. Lexikon des internationalen Films
Quelle: Seite „Große Freiheit Nr. 7“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. April 2020, 21:17 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gro%C3%9Fe_Freiheit_Nr._7&oldid=199355760 (Abgerufen: 6. Juli 2020, 17:02 UTC)
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