Mit Ralph Fiennes, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Tilda Swinton
Grand Budapest Hotel (Originaltitel: The Grand Budapest Hotel) ist eine deutsch-US-amerikanische Filmkomödie beziehungsweise Tragikomödie aus dem Jahr 2014. Regie führte der Amerikaner Wes Anderson, das Drehbuch stammt ebenfalls von ihm. Die Handlung des Films ist in der Republik Zubrowka angesiedelt, einem nach dem polnischen Büffelgras-Wodka Żubrówka benannten fiktiven Staat „an der östlichsten Grenze des europäischen Kontinents“, „unterhalb des alpinen Sudetenwaldes“ während der Zwischenkriegszeit. Die zentrale Rolle der Handlung nimmt das titelgebende Grand Budapest Hotel ein. Das inzwischen etwas heruntergekommene, weitläufige Grand Hotel hat noch einen Rest des Glanzes der Habsburgerzeit. Der Film beginnt in der Gegenwart. Eine junge Frau nähert sich auf dem alten Friedhof der Kleinstadt Lutz der Büste eines in Zubrowka verehrten Schriftstellers mit dessen Buch in den Händen, das wie der Film heißt. Sie beginnt ein Kapitel zu lesen. Darin erzählt der gealterte namenlose Verfasser aus der Perspektive des Jahres 1985 von einer hartnäckigen Schreibblockade, die ihn im August 1968 zu einer Reise in den Luftkurort Nebelsbad zum Grand Budapest Hotel veranlasste. Der alte Stammgast Zéro Moustafa, der schon bald als der Hotelbesitzer erkannt wird, legt dem Autor, einem jungen Schriftsteller, im von einem riesigen alpinen Wandbild mit steilem Wasserfall und Steinbock auf spitzem Felsen gezierten großen Speisesaal seine Erlebnisse als Page in der Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg dar. Der junge Hoteldiener war Lehrling und Protegé des Concierge Monsieur Gustave H. Die Erlebnisse der beiden behandelt der Film im Folgenden.
Der Film wurde von Kritikern fast ausnahmslos positiv aufgenommen. Die Süddeutsche Zeitung etwa hielt ihn für den „glanzvollste[n] Berlinale-Eröffnungsfilm seit sehr langer Zeit“. Spiegel Online schrieb, der Film beinhalte „ein[en] Kosmos aus geschmackvoll schrillen Farben, herrlich exzentrischen Kostümen und majestätischen Gebäuden, gesegnet mit hübscher Natur“. Deshalb sei auch die Gefahr einer „Überdosis“ vorhanden, wie der Tagesspiegel meinte. Filmstarts bewertete den Film mit vier von fünf möglichen Sternen und sprach von „ein[em] visuelle[n] Kunstwerk, dessen Schönheit und unfassbarer Einfallsreichtum staunen lässt“. Patrick Seyboth von epd Film lobte Wes Andersons überbordenden Einfallsreichtum und hob hervor, dass „unter der Verspieltheit […] diesmal eine tiefe Trauer angesichts der Katastrophen der Geschichte“ lauere. Darunter leide der Schwung des Films allerdings nicht, „eher noch scheint er eine trotzige Energie daraus zu ziehen.“ Philip Kemp, Schriftsteller und Filmhistoriker, sieht den Film in seiner Kritik als ein „unerwartet anrührendes Filmvergnügen“, wenn man bereit sei, in einem Film „nicht unbedingt schonungslosen Realismus“ zu suchen und bereit sei, Andersons „charmanten Eigenheiten zu erliegen“, zu denen er Design, Verspieltheit und Timing zählt. Er bemerkt, dass die Besetzung sogar für Andersons Verhältnisse „extrem starlastig“ ist, auch „wenn die Stars oft nur für Minuten auftreten“. Er lobt insbesondere nochmal Ralph Fiennes, dessen „makelloses Timing“ dafür sorge, dass man ihm mit „rückhaltlosem Vergnügen“ zusehe. Insgesamt ist der Film für ihn eine „detailversessene, phantastische, kalorienreiche, konditorsüße, köstlich dekadente Dobostorte.“