Regie: Darren Aronofsky
Mit Nathalie Portman, Mila Kunis, Vincent Cassel, Babara Hershey
Black Swan ist ein US-amerikanischer Psychothriller aus dem Jahr 2010.
Ein New Yorker Ballettensemble will Tschaikowskis Schwanensee neu inszenieren, wobei die Rollen des weißen und des schwarzen Schwans von derselben Tänzerin verkörpert werden sollen. Außerdem wird für Beth MacIntyre, die alternde Primaballerina des Ensembles, eine Nachfolgerin gesucht. Die ehrgeizige und disziplinierte Ballerina Nina Sayers kämpft darum, die Doppelrolle zu erhalten. Ihr Tanzdirektor Thomas Leroy aber zögert noch. Er räumt ein, dass sie zwar die Rolle des unschuldigen weißen Schwans schon perfekt beherrsche, bemängelt jedoch, dass es ihr für den verführerischen schwarzen Schwan noch an Leidenschaft und Sinnlichkeit fehle. Als Nina ihn in seinem Büro besucht, um ihre Chancen auf die Rolle zu steigern, eröffnet Leroy ihr, er habe sich bereits für die Tänzerin Veronica als Schwanenkönigin entschieden. Nina will sich zurückziehen, worauf sich Leroy überrascht zeigt, dass sie ihn nicht überzeugen möchte. Er hält ihr einen Vortrag darüber, was Nina seiner Ansicht nach fehlt. Dann zieht er sie an sich und zwingt ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf, den sie abwehrt, indem sie ihn in die Lippe beißt. Kurz darauf erfährt sie, dass Thomas sie nun doch für die Rolle der Schwanenkönigin ausgewählt hat.
Nina lebt allein mit ihrer Mutter Erica, die ebenfalls Tänzerin war, sich dann aber mit dem Choreographen einließ, mit Nina schwanger wurde und ihren Beruf aufgeben musste. Vor diesem – von ihr als Fehler empfundenen – Schicksal will Erica ihre Tochter bewahren und erzieht sie zu rigider Perfektion, damit die Tochter einmal erreicht, was die Mutter nicht erreichen konnte.
Daniel Kothenschulte lobte in der Frankfurter Rundschau die Regiearbeit Aronofskys: „Hier schwelgt ein Virtuose des Kinos in großen Gesten, die mancher andere Regisseur längst in die Mottenkiste des Überstrapazierten abgeschoben hat. […] Es ist, als habe man Die roten Schuhe, den todessehnsüchtigen Technicolor-Klassiker von Powell und Pressburger, gekreuzt mit Brian de Palmas Horrormärchen Carrie.“ Als „ein Choreograf der filmischen Mittel“ biete der Regisseur dem Zuschauer überdies „wirklich gute Tanzszenen“. Besonders Portmans darstellerische Leistung hob der Rezensent hervor, denn „wie [sie] alle Facetten unterdrückter Lust hervorzaubert, dabei binnen weniger Taktschläge zwischen Schönheit und Schrecken changiert, das ist faszinierend bis zum letzten Augenblick“. Insgesamt zeigt sich Kothenschulte erstaunt darüber, dass „man in einem derart sattgehörten Stück der populären Klassik [dem Schwanensee] noch diesen finsteren Sog aufspüren kann“.
Rainer Gansera von der Süddeutschen Zeitung lobte die Darsteller: „Nina wird von der grandiosen Natalie Portman als fragiles, rehäugiges, innerlich zerrissenes Wesen gezeichnet.“ Regisseur „Aronofsky treibt alles auf die Spitze: die Horroreffekte und vor allem das Schmerzempfinden des Körpers, der auf Erfolg getrimmt war und nun zum Leidenskörper einer Selbstopferung wird. Gnadenlos und grandios nimmt er uns in die Körperempfindung hinein.“
Quelle: Seite „Black Swan“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. Januar 2020, 06:19 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Black_Swan&oldid=196327265 (Abgerufen: 18. Juni 2020, 12:43 UTC)
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