Mit Ethan Hawke, Julie Delpy, Andrea Eckert, Hanno Pöschl, Karl Bruckschwaiger, Tex Rubinowitz, Erni Mangold, Dominik Castell, Haymon Maria Buttinger, Bilge Jeschim
Before Sunrise (deutsch Vor Sonnenaufgang, alternativ: Before Sunrise – Zwischenstopp in Wien) ist ein Spielfilm aus dem Jahr 1995. Regie führte Richard Linklater, der auch gemeinsam mit Kim Krizan das Drehbuch verfasste. Ethan Hawke spielt den Amerikaner Jesse, der auf einer Europareise die Bekanntschaft der Französin Celine, gespielt von Julie Delpy, macht. Die Handlung ist minimalistisch und zeigt fast nur die beiden Hauptpersonen, die durch Wien spazieren, sich unterhalten und ineinander verlieben. Der Film wurde fortgesetzt mit Before Sunset (2004) und Before Midnight (2013).
Am 16. Juni 1994 lernen sich der Amerikaner Jesse und die Französin Celine auf einer Zugfahrt von Budapest nach Paris kennen. Celine reist nach einem Besuch ihrer Großmutter in Ungarn nach Paris zurück, während Jesse quer durch Europa gereist ist und am nächsten Morgen in Wien seinen Rückflug in die USA nehmen muss. Die Beobachtung eines streitenden Ehepaares im Zug führt zu ersten Wortwechseln zwischen den beiden, aus denen sich schnell ein intensives Gespräch entwickelt. Beide sind sofort voneinander angezogen. Als der Zug Wien erreicht und Jesse aussteigen muss, überredet er Celine, ihre Bahnfahrt in Wien für einen Tag zu unterbrechen, damit sie mehr Zeit miteinander verbringen können.
Kritiken zum Film fielen fast durchgehend positiv aus. Auf der bekannten Website Rotten Tomatoes, die englischsprachige Kritiken sammelt, erzielte der Film eine sehr seltene 100 %-Bewertung. Before Sunrise avancierte neben Cameron Crowes Singles – Gemeinsam einsam und Ben Stillers Reality Bites – Voll das Leben zu einem Generation-X-Film. Laut Linklaters Biograf Thomas Christie schätzen Kritiker vor allem die Frische und Schlichtheit des Films, es wurden auch Vergleiche mit den Filmen Éric Rohmers gemacht. Besonders viel Lob erhielten die beiden Hauptdarsteller.
„Außer wenigen bizarren Randfiguren beschränkt sich der Film ganz auf seine sympathischen Hauptpersonen. Streckenweise recht romantisch und stark dialogbezogen, stellt er Fragen nach Sinn und Aufgaben menschlichen Lebens und weist Ichbezogenheit als dem Glück hinderlich aus.“ Lexikon des internationalen Films
„Dies ist auch der Haken des Films, wo vieles, was sich anfangs zaghaft andeutet, am Ende erbarmungslos tot geredet wird. Dennoch umgibt Richard Linklater seine Geschichte mit einem Zauber und einer Natürlichkeit, wie sie im Kino rar geworden sind. So haben die beiden jungen Menschen, mit all ihren Hemmungen und Kompliziertheiten, von Anfang an unsere tiefste Sympathie.“ Frankfurter Neue Presse
„Richard Linklater liebt die einfachen Dinge. Bei ihm muss nicht viel passieren, um einen Film in Gang zu halten. Und so plätschert Linklaters dritter Film mit der wohl häufigsten aller Geschichten ‚Boy meets girl‘ dahin. Und wir schauen zu, wie sich zwei anfangs unsichere Menschen kennen und lieben lernen. Die romantische, aber auch alltägliche Donaumetropole Wien gibt die dafür passende Kulisse ab. In den Kaffeehäusern, Bars und Parks reden die Protagonisten über Gott und die Welt. Ähnlich hat schon Regisseur Éric Rohmer das Leben eingefangen. ‚Diese schlichte Art, Geschichten zu erzählen, trifft dort, worauf jedes konstruierte Kitsch-Drama vergebens zielt, mitten ins Herz‘, urteilte die Kritik.“ Prisma Online