Battle of the Sexes - Gegen jede Regel, USA/ UK (DVD), 2017
Regie: Valerie Faris, Jonathan Dayton
Mit Emma Stone, Elisabeth Shue, Steve Carell, Andrea Riseborough, Sarah Silverman, Bill Pullman, Alan Cumming, Natalie Morales, Jessica McNamee, Austin Stowell
Battle of the Sexes – Gegen jede Regel (Originaltitel Battle of the Sexes, engl. für „Kampf der Geschlechter“) ist eine britisch-US-amerikanische Filmbiografie [...]. Der Film erzählt von der Tennisspielerin Billie Jean King, unter anderem von einem Match gegen ihren männlichen Kollegen Bobby Riggs im Jahr 1973.
Nach dem Gewinn der US Open 1972 fordert Billie Jean King die Anhebung der Siegprämien bei Damenturnieren, welche ein Vielfaches geringer als die der Herren sind. Als Jack Kramer, der Manager der Tennistour, nicht darauf eingeht, gründet sie zusammen mit Gladys Heldman die WTA, welche eine eigene Turnierserie startet. [...] Derweil verfolgt der ehemalige Weltklassespieler Bobby Riggs, inzwischen 55 Jahre alt, missmutig die Erfolge von King im Fernsehen. Er ist ein Chauvinist und ein notorischer Glücksspieler, weshalb er von seiner Frau vor die Tür gesetzt wird. Er hat die Idee, King gegen Zahlung von 30.000 US-Dollar zu einem Tennismatch herauszufordern, um zu beweisen, dass das männliche Geschlecht dem weiblichen überlegen sei und Frauen nur für Küche und Schlafzimmer taugten.
Die ehemalige US-amerikanische Tennisspielerin Billie Jean King besiegte im Jahr 1973 in einem zum Battle of the Sexes hochstilisierten Schaukampf vor über 30.000 Zuschauern, der zweitgrößten Kulisse, die je ein Tennisspiel hatte, den damals 55-jährigen Bobby Riggs. Der mediale Hype um dieses Spiel war groß, und die Zuschauerzahl von 30.492 im Astrodome von Houston gilt noch immer als US-amerikanischer Rekord. Insgesamt wurden rund 90 Millionen Menschen weltweit über das Fernsehen erreicht. Bis heute wurde kein Match in der Tennisgeschichte von so vielen Menschen live verfolgt. Im Jahr 1974 wurde King zur Trainerin und war damit die erste Frau, die ein professionelles amerikanisches Tennisteam trainierte. Dieses bestand sowohl aus Frauen als auch aus Männern. 1975 widmete ihr der Sänger Elton John das Lied Philadelphia Freedom. Später engagierte sich King in den Gremien der Elton John AIDS Foundation und des National AIDS Fund. Im Jahr 2000 wurde die offen lesbisch lebende Tennisspielerin für ihr Engagement mit dem Capitol Award der Gay and Lesbian Alliance Against Defamation ausgezeichnet.
Der Film konnte bislang 84 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen. So meint Peter Debruge von Variety, es sei erstaunlich, wie viele Facetten in dieser Geschichte zu erkunden sind, und der Film tue dies in einer Weise, dass er sowohl das Publikum ansprechen sollte, das alt genug ist, um sich an die Geschichte zu erinnern, aber auch jene, die neugierig sind, mehr darüber zu erfahren. Anke Sterneborg bemerkt in epd Film, es mag auf den ersten Blick überraschen, dass sich Jonathan Dayton und Valerie Faris in ihrem dritten Spielfilm nach Little Miss Sunshine und Ruby Sparks – Meine fabelhafte Freundin einem Sportereignis widmeten, doch bei näherer Betrachtung wohne auch dieser Geschichte genau die Mischung aus subversiv schrägem Humor, liebevoller Milieuzeichnung, musikalischem Drive und einem feinen Gespür für die Absurdität zwischenmenschlicher Beziehungen inne, die auch durch diese Filme vibrierte.