Mit Brie Larson, Ella Anderson, Chandler Head, Naomi Watts, Woody Harrelson, Sarah Snook, Sadie Sink, Olivia Kate Rice, Josh Caras, Charlie Shotwell, Iain Armitage, Brigette Lundy-Paine, Shree Crooks, Eden Grace Redfield, Max Greenfield, Dominic Bogart, Andrew Shaver, Kyra Harper
Schloss aus Glas (Originaltitel The Glass Castle) ist eine US-amerikanische Filmbiografie von Destin Daniel Cretton und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jeannette Walls aus dem Jahr 2005. In dem autobiografischen Bestseller beschrieb Walls ihre schwere Kindheit mit einem hochintelligenten, doch alkoholkranken Vater und einer künstlerisch talentierten, aber herrschsüchtigen Mutter.
Das Leben ist für Jeannette Walls eine Mischung aus Abenteuer und Alptraum, denn ihr ganzes bisheriges Leben musste sie mit ihren Eltern und ihren drei Geschwistern durch die USA vagabundieren. Dies lag vor allem daran, dass ihr Vater keinen Job behalten kann und sich zudem vom FBI verfolgt fühlt. Oft müssen die Kinder hungern und in zerschlissener Kleidung herumlaufen. Immer wieder begeben sie sich in die Wüstenstädte im Südwesten der USA oder zelten in den Bergen. Ihr Vater verspricht dem jungen Mädchen, dass sie eines Tages in einem Schloss aus Glas wohnen werden, doch das Lügengebilde der Eltern steht vor dem Zusammenbruch.
Der Film basiert auf dem autobiografischen Roman Schloss aus Glas (Originaltitel The Glass Castle: A Memoir) von Jeannette Walls aus dem Jahr 2005, in dem sie ihre Kindheitserinnerungen verarbeitete. Das Buch avancierte zum Bestseller und wurde in 31 Sprachen übersetzt. Allein in Deutschland verkaufte sich Schloss aus Glas über 500.000 Mal und stand 26 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Die 2009 veröffentlichte Romanbiographie über ihre Großmutter, Ein ungezähmtes Leben, belegte insgesamt sogar 115 Wochen lang einen Platz auf der Spiegel-Bestsellerliste. Walls beschreibt in Schloss aus Glas ihre schwere Kindheit und wie ihre Eltern mit vier Kindern durch die USA vagabundierten. In den ersten fünf Jahren ihrer Ehe hatten ihre Eltern 27 Adressen, da ihr Vater es an keinem Arbeitsplatz länger aushielt und kein Geld für die Miete hatte.
Anke Sterneborg von epd Film meint, ein bisschen erinnerten die Walls an die wilde Aussteigerfamilie von Viggo Mortensen im Film Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück, nur dass das paradiesische Abenteuer von Freiheit und Ungebundenheit hier eine dunkle Seite habe, weil Rex eine innere Leere mit Alkohol füllt. So wie Mortensen reichere auch Woody Harrelson diese Rolle mit seinem ganz eigenen authentischen indie spirit an: „ein bisschen überdreht, ein bisschen schräg und sehr wahrhaftig, immer zugleich mitreißend und niederschmetternd.“
Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde Schloss aus Glas mit dem Prädikat besonders wertvoll versehen. In der Begründung heißt es, Cretton gelinge es „zugleich klar und komplex zu erzählen, und dabei den Vater und die Mutter nicht zu Rabeneltern, also Tätern zu machen. Sie haben eine große, anarchistische und dabei sehr amerikanische Vision vom freien Leben, zu der es nicht gehört, die eigenen Kinder verantwortungsvoll groß zu ziehen.“