Mit JoBeth Williams, Craig T. Nelson, Beatrice Straight, Dominique Dunne, Oliver Robins, Heather O'Rourke, Zelda Rubinstein, Martin Casella, Richard Lawson, James Karen, Michael McManus, Virginia Kiser
Poltergeist ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahre 1982, der unter dem maßgeblichen Einfluss Steven Spielbergs entstand und in dem die titelgebenden Poltergeister eine tragende Rolle spielen. Offizieller Regisseur des Films war Tobe Hooper, der jedoch von der Postproduktion des Films ausgeschlossen war, die leitend Spielberg übernahm. Als Inspiration diente der angebliche Spukfall im Haus Herrmann in Seaford, Long Island, New York, USA im Jahre 1958.
Die Familie Freeling lebt als mehr oder minder typisch amerikanische Familie in Cuesta Verde, einer fiktiven Fertigbausiedlung in Südkalifornien. Die Anfangsszene zeigt die Familie nachts in ihrem Haus. Alle schlafen friedlich, bis auf die 5-jährige Carol Anne, die mit dem nach Sendeschluss rauschenden Fernsehbild ein lautes Gespräch führt. Die Konversation weckt schließlich den Rest der Familie auf. Carol Annes Eltern Diane und Steven vermuten dahinter zunächst Schlafwandeln. Sie denken sich nichts weiter dabei und übersehen zunächst auch andere ungewöhnliche Anzeichen, wie zum Beispiel den Tod von Carol Annes Kanarienvogel am Morgen darauf. In der folgenden Nacht wird Carol Anne, die wieder einmal mit dem rauschenden Fernseher – diesmal im Schlafzimmer der Eltern – in einen Dialog tritt, Zeugin eines paranormalen Schauspiels: Ein Lichtband greift in der Form einer Hand aus dem Fernseher nach ihr und rauscht schließlich aus dem Fernseher heraus in die gegenüberliegende Wand, worauf das Gebäude erbebt. Die Eltern werden aus dem Schlaf gerüttelt, doch die Frage, was passiert sei, beantwortet Carol Anne lapidar mit: „Sie sind hier“. Von nun an stellen sich im Haus zunächst recht harmlose Spukerscheinungen ein: Essbesteck wird verbogen, Gläser zerspringen, Stühle bewegen sich von selbst und der Haushund apportiert vor die Wandstelle, in die das Lichtband Stunden vorher eintauchte.
Poltergeist gilt heute als eines der großen Schaustücke des Effektkinos der 1980er Jahre. Die schwierigste Szene, die es von Seiten der Spezialeffektmannschaft umzusetzen galt, war jene ganz zum Schluss des Films, in der das Haus der Freelings zusammenfällt und in eine Art Spektralloch gesaugt wird. Diese Szene wurde mithilfe optischer Tricks realisiert, wobei Techniken wie Miniaturtrick, Hochgeschwindigkeitsaufnahme und optisches Einkopieren sowie ein aufwendiges und experimentelles Vakuumverfahren verwendet wurden. Weitere besondere Trickaufnahmen waren ein Tornado zu Beginn des Films sowie das animalische Monster, das Diane im Finale den Zugang zu Carol Annes Zimmer versperrt. Das Monster wurde unter Wasser aufgenommen, um der Bewegung seiner Haare etwas Unnatürliches und Übersinnliches zu verleihen, und später in den Film hineinkopiert; ein Verfahren, das auch bei den früher im Film vorkommenden Geistererscheinungen (wenngleich weniger gut erkennbar) herangezogen wurde.
Die Spezialeffekte, überwacht von Richard Edlund, waren für einen Oscar nominiert und verloren gegen Spielbergs E.T., dessen Spezialeffekte von Dennis Muren überwacht wurden. Sowohl Edlund als auch Muren arbeiteten damals für Industrial Light & Magic, unter deren Dach die Effekte beider Filme entstanden, und hatten im Jahr zuvor bereits einen ähnlichen ILM-internen „Wettstreit“ ausgetragen. Muren war dabei für die Effekte in Der Drachentöter oscarnominiert worden und Edlund für seine Arbeit bei Jäger des verlorenen Schatzes. Damals hatte jedoch Edlund das Rennen für sich entschieden.
Immer wieder kamen Fragen bezüglich Tobe Hoopers künstlerischer Eigenständigkeit auf, da der Film teilweise sehr starke Einflüsse von Steven Spielbergs Inszenierungsstil aufweist. Berichten zufolge soll Spielberg, der die Grundidee zum Film hatte und das Drehbuch mitverfasste, so gut wie jeden Tag am Drehort gewesen sein; darüber hinaus war Hooper vom Filmschnitt, für den Spielbergs Stammschnittmann Michael Kahn verantwortlich zeichnete, ebenso ausgeschlossen wie von der restlichen Postproduktion (Musik, Effekte usw.). In frühen Kopien des Films war demnach im Vorspann der Schriftzug „A Steven Spielberg Production“ größer geschrieben als „A Tobe Hooper Film“, was nicht nur weitere Mutmaßungen bezüglich Spielbergs starker Produzentenrolle nährte, sondern auch gewerkschaftsrechtliche Probleme für Spielberg nach sich zog. In einem Interview aus dem Jahr 2016 äußerte er sich hierzu indirekt wie folgt: „Ich würde sagen, es war nicht möglich, die Szene zu zeigen, als ich den Film gedreht habe.“ Nach Hoopers Tod, 2017, äußerte sich auch der damalige Kameraassistent John R. Leonetti zu dem Thema, indem er sagte, Spielberg sei damals so stark an die Vorproduktion von E.T. gebunden gewesen, dass er deshalb „nur außervertraglich“ agieren konnte. Angeblich hätte Spielberg auch offiziell die Regie bei Poltergeist übernommen, wenn sich Hooper damit einverstanden erklärt hätte, die Regie bei E.T. zu übernehmen.
„Was als spaßiger Schabernack und treffsichere Satire auf den ‚american way of life‘ beginnt, endet als Horror-Orgie mit einem geballten Einsatz von raffinierten Spezialeffekten. Ein handwerklich hochklassiger, geschickt gemachter Unterhaltungsfilm.“ Lexikon des internationalen Films
„Horrorklassiker. Das Grauen nistet sich bei einer Kleinstadtfamilie ein. […] Tobe Hooper und Co-Produzent Steven Spielberg, der auch die Idee für das Drehbuch lieferte, griffen für ihre Groteske auf die amerikanische Alltagskultur in die dunkelste Ecke der Special-Effects-Kiste. Fazit; Makabres, sensationell effektvolles Gruselkino. (5 von 5 Sternen)“ Cinema