Mit Ben Kingsley, Roshan Seth, Saeed Jaffrey, Alyque Padamsee, Rohini Hattangadi, Martin Sheen, Geraldine James, Ian Charleson, Günther Maria Halmer, John Gielgud, Candice Bergen, Edward Fox, Trevor Howard, John Mills, Athol Fugard, Amrish Puri, Ian Bannen
Gandhi ist ein britisch-indischer Monumentalfilm von Richard Attenborough aus dem Jahr 1982. Er erzählt die Lebensgeschichte des indischen Unabhängigkeitskämpfers Mohandas Gandhi, genannt Mahatma Gandhi. Der Film war bei der Oscarverleihung 1983 für elf Academy Awards nominiert, wovon er acht gewann, unter anderem für den Besten Film. Ben Kingsley gewann den Preis als Bester Hauptdarsteller.
Der Film beginnt 1948 mit der Ermordung Gandhis durch Nathuram Godse und blickt dann auf sein Leben und Wirken zurück. Gandhi geht 1893 nach seinem Studium in Großbritannien und Tätigkeit als Anwalt in Bombay nach Südafrika. Dort soll er zunächst nur einen Rechtsstreit lösen, erfährt dann aber Folgen der Apartheid am eigenen Leib. Er setzt sich für die Rechte der in Südafrika lebenden Inder ein und entwickelt das Prinzip des gewaltlosen Widerstandes. Nach mehreren gewaltlosen Protesten gibt die Regierung in Südafrika nach und ändert einige diskriminierende Gesetze zugunsten der Inder. Zurück in Indien gründet er den Harijan-Aschram und übernimmt die Führung der Kongresspartei. In seinen Bemühungen um die Unabhängigkeit Indiens ruft er zur „Kampagne der Nichtkooperation“ auf.
Die Dreharbeiten begannen am 26. November 1980 in Indien und dauerten bis zum 10. Mai 1981. Am 31. Januar 1981, dem 33. Jahrestag von Gandhis Begräbnis, entstand auch die Szene, in der Gandhi zu Grabe getragen wird. Zur Zeit der Produktion war dies die Filmszene mit den meisten je verwendeten Statisten. Annähernd 300.000 Statisten wurden verpflichtet, knapp 200.000 davon unbezahlte Freiwillige. Der Rest, etwa 94.600 Personen, erhielt eine kleine Gage. Elf Kamerateams waren nötig, um die Aufnahmen zu dieser Szene zu drehen. Die Premiere fand in Neu-Delhi statt, die US-Premiere folgte kurz darauf im Dezember 1982. Am 18. Februar 1983 startete der Film in westdeutschen Kinos. Auf die Szene des Massakers von Amritsar folgt im Film eine zweiminütige Pause mit schwarzem Bild. Zunächst wird das Wort Pause eingeblendet; danach ist Sitarmusik zu hören. Diese Sequenz wird für TV-Ausstrahlungen und andere Veröffentlichungen mitunter entfernt.
Oscarverleihung 1983 Bester Film – Richard Attenborough Beste Regie – Richard Attenborough Bester Hauptdarsteller – Ben Kingsley Bestes Originaldrehbuch – John Briley Bestes Szenenbild – Stuart Craig, Robert W. Laing, Michael Seirton Beste Kamera – Billy Williams, Ronnie Taylor Bestes Kostümdesign – John Mollo, Bhanu Athaiya Bester Schnitt – John Bloom
Golden Globe Awards 1983 Bester fremdsprachiger Film (Vereinigtes Königreich) Beste Regie – Richard Attenborough Bester Hauptdarsteller – Drama – Ben Kingsley Bestes Drehbuch – John Briley
British Academy Film Awards 1983 Bester Film – Richard Attenborough Beste Regie – Richard Attenborough Bester Hauptdarsteller – Ben Kingsley Beste Nebendarstellerin – Rohini Hattangadi Bester Newcomer in einer Hauptrolle – Ben Kingsley
Das British Film Institute wählte Gandhi im Jahr 1999 auf Platz 34 der [B]esten britischen Filme aller Zeiten.
„Monumentale historische Filmbiografie über Mahatma Gandhi, die seinen Lebensweg in den wichtigsten Stationen in episch ruhiger Erzählweise und mit sorgfältiger historischer Rekonstruktion des Lokalkolorits detailgetreu aufbereitet. Vor allem dank der herausragenden darstellerischen Leistung Ben Kingsleys gelingt es dem Film, etwas von der Ausstrahlung Gandhis und seiner Ideale der Gewaltlosigkeit, der Würde des Menschen und des Friedens auf Erden zu vermitteln. Neben der visuellen Gestaltung macht auch die humanistische Weltsicht den Film zu einem Erlebnis.“ Lexikon des Internationalen Films
„Mit seiner Biographie […] schuf Richard Attenborough ein filmisches Meisterwerk, [ein] eindrucksvoll inszeniertes Historiengemälde. Kenntnisreich und in atemberaubenden Bildern erzählt Attenborough die Geschichte. Zwanzig Jahre bereitete [er] die Verfilmung vor und schlug während der Zeit 40 Rollen und zwölf Regieangebote aus. Zweimal stand er während des Drehs kurz vor dem Bankrott und musste deshalb Teile seines Privatvermögens opfern. Besonders bemerkenswert ist die schauspielerische Leistung Ben Kingsleys als Gandhi, der die Intensität seiner historischen Figur perfekt widerspiegelt.“ Prisma