Mit Stine Fischer Christensen, Ulrich Noethen, Dagmar Manzel, Christina Drechsler, Ronald Zehrfeld, Anna Maria Mühe, Ulrich Matthes, Matthias Weidenhöfer, Gudrun Landgrebe, Corinna Harfouch, Nicole Ernst, Claudia Geisler, Sabin Tambrea, Otwin Biernat, Annika Olbrich, Lilian Mazbouh
Die Unsichtbare ist ein deutsches Filmdrama aus dem Jahr 2011.
Josephine Lorenz, genannt Fine, ist eine unscheinbare Schauspielstudentin aus Berlin, die gemeinsam mit ihrer alleinerziehenden Mutter und ihrer behinderten Schwester Jule Lorenz zusammen wohnt. Völlig erschöpft nimmt sie an einem Vorsprechen zur neuen Inszenierung des Theaterstücks Camille teil. Trotz allen Gebrülls schläft sie auf der Bühne ein und blamiert sich. Aber der Theaterregisseur Kaspar Friedmann lädt sie zu einem weiteren Vorsprechen ein, wo sie ihn mit ihren Dänischkenntnissen und ihrer Natürlichkeit überzeugt. Zur Überraschung aller wird sie für die Hauptrolle der Camille besetzt. Schnell nimmt sich Friedmann Lorenz unter seine Fittiche und erzählt ihr von Marlon Brando und wie er in seiner Form des Method Actings jeder zu spielenden Figur ein Tier zuordnete. Friedmann sieht in Camille eine ausgehungerte Hyäne. Fine lässt sich auf Friedmanns Aussagen ein und spielt zu Hause die ausgehungerte Hyäne. Nach weiteren Tipps, sich stärker in die Figur der Camille einzufühlen, beginnt Fine sich als Camille auszugeben und verfolgt ihren heimlichen Schwarm, ihren Nachbarn Joachim.
„Der Film ist sehr gut erzählt und montiert, in sich schlüssig ohne Brüche, bis auf die etwas romantisierende positive Veränderung der behinderten Schwester zum Schluss, mit einer starken und klaren Handschrift von Regisseur und Co-Autor Christian Schwochow inszeniert. Eine faszinierend spannende psychologische Studie über den Reifungsprozess von einer an sich zweifelnden Schauspielschülerin hin zu einer erwachsenen Künstlerin: Fine ist nicht mehr unsichtbar.“ Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
„Die Unsichtbare erzählt eigentlich eine Aschenputtelgeschichte. […] Zwischen Friedmann und Fine entwickelt sich ein abgründiger Pas-de-deux nach dem Black-Swan-Szenario. Verführung und Manipulation versus Selbstentblößung bis an die Grenzen der Selbstzerstörung. Wunderbar, wie Noethen den Regie-Tyrannen zum Faszinosum macht, wie er das Mephistohafte aufblitzen lässt und das Genie-Gehabe aus Selbstmitleid und zynischer Provokation mixt. […] Tatsächlich lockt er sie aus ihrer Verhuschtheit heraus und lässt sie all ihre verborgenen Impulse und Sehnsüchte entdecken. Auch wenn die Story da bisweilen ins Plakative rutscht – bei einem Film, der derart von darstellerischen Intensitäten lebt, fällt das nicht weiter ins Gewicht.“ Süddeutsche Zeitung
Das Drehbuch wurde innerhalb von drei Jahren geschrieben. Zu Recherchezwecken nahm der Regisseur Christian Schwochow zwei Monate Schauspielstudium in New York City. Er selbst gab an, dass die Darstellung der Theaterszene nicht authentisch ist, sondern lediglich die subjektive Geschichte einer jungen Frau widerspiegelt.
Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2012 wurden Dagmar Manzel und Christina Drechsler jeweils als Beste Nebendarstellerin nominiert, wobei Manzel den Preis gewann. Bei der Verleihung des Deutschen Schauspielerpreises 2012 wurden Manzel und Ulrich Noethen jeweils als Beste Nebendarstellerin und Bester Nebendarsteller ausgezeichnet.