James Bond 007: Casino Royale (2-Disc Collector's Edition), UK/ USA/ GER/ Tschechien (DVD), 2006
Regie: Martin Campbell
Mit Daniel Craig, Eva Green, Mads Mikkelsen, Judi Dench, Giancarlo Giannini, Jeffrey Wright, Caterina Murino, Simon Abkarian, Jesper Christensen, Clemens Schick, Ivana Miličević, Isaac de Bankolé, Sébastien Foucan
Casino Royale ist ein britisch-US-amerikanischer Agententhriller nach Ian Fleming und der 21. Teil der James-Bond-Filmreihe von Eon Productions. Auf Basis des gleichnamigen ersten James-Bond-Romans wird die bekannte Figur als ehemaliger SAS-Soldat neu eingeführt, der auf den Terroristen-Financier Le Chiffre angesetzt wird. Handlungsfäden aus diesem Film wie eine – hier noch namenlose – Terrororganisation um den geheimnisvollen Mr. White und die tragische Liebe zu Vesper Lynd werden in den vier direkten Nachfolgern immer wieder prominent aufgegriffen.
Unter der Regie des Neuseeländers Martin Campbell verkörpert Daniel Craig in Casino Royale zum ersten Mal den englischen Superspion und ist somit nach Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton und Pierce Brosnan der sechste offizielle Bond-Darsteller. Regisseur Campbell hatte zuvor bereits Brosnans Einstand GoldenEye inszeniert. [Casino Royale] wird vielfach zu den besten Filmen 2006 sowie der gesamten Bond-Reihe gezählt und stellte für diese auch neue Einspielrekorde auf.
MI6-Agent James Bond stellt einen verräterischen Sektionsleiter zur Rede und liquidiert diesen sowie dessen Kontaktmann. Infolgedessen erhält Bond seine 00-Lizenz. Ein hoher Offizier der Lord’s Resistance Army, Steven Obanno, vertraut dem Terroristen-Bankier Le Chiffre eine große Geldsumme an. Dies geschieht unter Vermittlung von Mr. White, dem Repräsentanten eines internationalen Terrornetzwerks. Le Chiffre engagiert den Mittelsmann Alex Dimitrios, der wiederum den Attentäter Mollaka anwirbt. Auf Madagaskar beschattet Bond Letzteren. Es entbrennt eine Verfolgungsjagd durch ein Elendsviertel und über eine Baustelle auf ein videoüberwachtes Botschaftsgelände[,...].
Der Film wurde sehr wohlwollend aufgenommen. So waren 95 Prozent von 220 auf Rotten Tomatoes erfassten Kritiken positiv (Stand: Dezember 2012). Damit erzielte er dort die beste Quote in seinem Veröffentlichungsjahr.
Besonderes Lob wurde Daniel Craig für seine Darstellung zuteil, laut Andreas Borcholte vom Spiegel schaffe Craig es, „jenes Virile, brutal Animalische zu verströmen, über das Sean Connery in seinen ersten Auftritten als Bond verfügte“. Für Paul Arendt von der BBC ist Craig denn auch die Verkörperung von 007, wie Ian Fleming sie schuf: Ein „Schweinehund“.
„Rasante, in Details durchaus raue Verfilmung des ersten James-Bond-Romans von Ian Fleming, die sich durch betonte Körperlichkeit und artistische Kabinettstückchen auszeichnet. Daniel Craig nimmt dem ‚neuen‘ Bond die versnobte Eleganz, verleiht ihm aber draufgängerische Sportlichkeit und eine psychologisch interessante Unberechenbarkeit.“ Lexikon des internationalen Films
„Mit knallharten Actionsequenzen und einer brutal-unterkühlten Atmosphäre gelang Goldeneye-Regisseur Martin Campbell eine adrenalintreibende Wiederbelebung des beliebten MI6-Agenten, der zuletzt immer mehr zu einem hochgerüsteten Comic-Helden mutierte. Denn zum ersten Mal in seiner Agenten-Laufbahn wurde 007 mit einer ambivalenten Persönlichkeit ausgestattet, die von seelischen Abgründen, Zweifeln und zunehmender Gefühllosigkeit geprägt ist. […] Allein das Ende mit der etwas zu ausgiebig erzählten Liebesgeschichte zwischen Bond und seiner Kollegin Vesper Lynd (Eva Green) und einem zweiten, vergleichsweise unspektakulären Showdown wirkt unnötig in die Länge gezogen und nimmt der rasanten Terroristen-Jagd ein wenig das Tempo. Dennoch: Dieser 007 ist der härteste und glaubwürdigste seit Liebesgrüße aus Moskau.“ Cinema