Mit Heath Ledger, Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway, Michelle Williams, Linda Cardellini, Randy Quaid, Anna Faris, David Harbour, Graham Beckel, Scott Michael Campbell, Kate Mara, Roberta Maxwell, Peter McRobbie
Brokeback Mountain [...] ist ein Filmdrama des Regisseurs Ang Lee aus dem Jahr 2005 mit Heath Ledger und Jake Gyllenhaal in den Hauptrollen. Der Film erzählt den Verlauf einer homosexuellen Liebesbeziehung zweier Cowboys während eines Zeitraums von etwa 20 Jahren, basierend auf der erstmals 1997 veröffentlichten Kurzgeschichte Brokeback Mountain der Schriftstellerin Annie Proulx.
Der etwa neunzehnjährige Ennis Del Mar nimmt im Frühjahr 1963 eine Stelle bei einem Schafzuchtbetrieb am Brokeback Mountain in Wyoming an. Dort lernt er den wenig älteren Jack Twist kennen, der schon den zweiten Sommer dort arbeitet. Ennis und er ziehen mit einer Herde Schafe hinauf ins Gebirge, um die Tiere zu hüten. Das Verhältnis zwischen Ennis und Jack entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einer Kameradschaft. Einer von ihnen kümmert sich um den Lagerplatz, während der andere tagsüber zwischen Weide und Lager pendelt und die Nacht bei den Schafen verbringt. Eines Abends ist Ennis zu betrunken, um den Rückweg zur Herde anzutreten, und bleibt deshalb im Lager. Jack legt sich in das einzige Zelt, und Ennis bleibt bei dem erlöschenden Feuer. In der Nacht fordert Jack den frierenden Ennis auf, mit in das Zelt zu kommen. Als sie nebeneinander liegen, zieht Jack im Halbschlaf Ennis’ Arm über seine Schulter; Ennis springt auf, und die Situation scheint zu eskalieren, als Jack versucht, ihn zu küssen. Doch stattdessen kommt es zum Sex zwischen den beiden Männern. Am nächsten Tag betonen beide, nicht schwul zu sein, und versichern sich gegenseitig, dass der Vorfall unter ihnen bleibt.
Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte der US-amerikanischen Schriftstellerin E. Annie Proulx, die erstmals am 13. Oktober 1997 in einer Ausgabe des Magazins The New Yorker erschien. Die Kurzgeschichte wurde von Kritikern gelobt und gewann 1998 den O. Henry Award und den National Magazine Award. 1999 veröffentlichte Proulx eine überarbeitete Fassung von Brokeback Mountain in ihrem Anthologieband Weit draußen – Geschichten aus Wyoming (Originaltitel: Close range: Wyoming stories), die im selben Jahr mit dem Buchpreis des The New Yorker-Magazins ausgezeichnet und 2000 mit dem English-Speaking Union’s Ambassador Book Award und Borders Original Voices Award in Fiction prämiert wurde.
Die Darstellung einer Liebesbeziehung zwischen zwei Cowboys im US-amerikanischen Kino sorgte schon bald für erhebliches Aufsehen und teilweise Empörung. Der Begriff „Schwule Cowboys“ stand bald für eine homoerotische bis homophobe Metapher in den Diskursen um männerbündische Gesellschaften und diesen Film. In der Schwulenbewegung und -szene sorgte der Film für die Stilisierung der Figur des „Schwulen Cowboys“ sowohl zu einer tabubrechenden Galionsfigur als auch zu einem markanten Sexidol. Zur Enttäuschung darüber, dass nicht Brokeback Mountain, sondern L.A. Crash den Oscar als Bester Film erhielt, gesellte sich auch die Interpretation einiger Kommentatoren, die darin das Symptom einer Homophobie innerhalb der Academy of Motion Picture Arts and Sciences sahen. In christlich-konservativen Kreisen der Vereinigten Staaten wurde dagegen die Darstellung von homosexuellen Cowboys als Gefährdung des American Way of Life aufgenommen, z. B. von den Concerned Women for America oder dem Autor David Kupelian. Dem Film wird vorgeworfen, er propagiere einen „homosexuellen Lebensstil“ und untergrabe christliche Wert- und Moralvorstellungen, indem er mit perfekten filmischen Mitteln die Sympathien auf die Protagonisten lenke und einem Massenpublikum die Gleichwertigkeit einer schwulen Beziehung mit einer heterosexuellen vor Augen führe. Es wird noch der Umstand kritisiert, dass die beiden Männer Ehebruch gegenüber ihren Frauen begingen und dies in dem Film durch die Fokussierung auf die Gefühle zwischen Ennis und Jack in den Hintergrund gerate. Den Machern des Films wird außerdem vorgeworfen, sie seien Teil und Werkzeug einer „gay agenda“, die sich ihrer Meinung nach die Zerstörung von Religion, Ehe und Familie in der amerikanischen Gesellschaft zum Ziel gesetzt habe. Die römisch-katholischen Bischöfe der USA verurteilten den Film und stuften ihn in die höchste Gefahrenkategorie als „moralisch anstößig“ ein, da der Film zu unmoralischem Handeln einlade. Robert H. Knight, der Direktor des Instituts für Kultur und Familie (deren Träger die Concerned Women for America ist), schreibt dem Western-Genre eine Botschaft zu, die er durch Brokeback Mountain beschmutzt sieht. Seiner Meinung nach künde der Western „von wirklicher Bruderschaft“ und sei frei „von jedweder Sexualisierung“.
„Ein zutiefst anrührendes Drama, dessen Darsteller ihre Figuren mit glaubhaftem Leben erfüllen und ihnen doch ihr Geheimnis belassen. In den Hoffnungen, Sehnsüchten und Lebenslügen des Paares vermittelt der meisterhaft inszenierte, episch breite Film die Einsamkeit und Ängste seiner beiden Protagonisten.“ Lexikon des internationalen Films
„Ang Lee braucht leider sehr lang, um die Verzweiflung seiner Helden plausibel zu machen. Freundlich ausgedrückt: Der Regisseur verzichtet auf jede direkte Anklage der Außenwelt und schildert nur, wie es den Protagonisten ergeht – ihre unbeholfenen Umarmungen, ihre jähen Gewaltausbrüche, ihr Versagen gegenüber der eigenen Familie. Erst am Ende gewinnt der Film die Leidenschaft, die er zuvor eineinhalb Stunden lang behauptet. Man kann Lee den prächtigen Landschaftskitsch und den zarten Schwulenkitsch dieses Films vorwerfen, seine Botschaft aber ist von schöner universaler Gültigkeit: In einer Welt, die vom Terror der Moralapostel vergiftet wird, können die Menschen nicht glücklich werden.“ Der Spiegel
„Wunderbar leicht entwickelt Ang Lee aus der archaischen Arbeit des Viehhütens die raue Verbundenheit zweier Westerner und aus ihrer Kumpanei eine Leidenschaft … Und eines Nachts … kriecht Ennis zähneklappernd zu Jack ins Zelt. Dort ereignet sich die anrührendste Szene in der Geschichte des Genres, wobei es den grandiosen Darstellern gelingt, Cowboys als Liebende zu zeigen, ohne sie in ihrer Kantigkeit zu beschädigen: nach der ersten Berührung fürchtet man als Zuschauer minutenlang, sie könnte doch noch in Mord ausarten.“ Die Zeit
Auszeichungen:
Oscarverleihung 2006 Auszeichnung in der Kategorie Beste Regie für Ang Lee Auszeichnung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch für Larry McMurtry und Diana Ossana Auszeichnung in der Kategorie Beste Filmmusik für Gustavo Santaolalla
Golden Globe Awards 2006 Auszeichnung in der Kategorie Bester Film – Drama Auszeichnung in der Kategorie Beste Regie für Ang Lee Auszeichnung in der Kategorie Bester Filmsong für Gustavo Santaolalla Auszeichnung in der Kategorie Bestes Filmdrehbuch für Larry McMurtry und Diana Ossana
British Academy Film Awards 2006 Auszeichnung in der Kategorie Bester Film Auszeichnung in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch für Larry McMurtry und Diana Ossana Auszeichnung in der Kategorie Beste Regie für Ang Lee Auszeichnung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Jake Gyllenhaal
2016 belegte Brokeback Mountain bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 40. Platz.
2018 wurde Brokeback Mountain in das National Film Registry aufgenommen. Quelle: Seite „Brokeback Mountain“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. Dezember 2022, 13:43 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Brokeback_Mountain&oldid=228940473 (Abgerufen: 19. Januar 2023, 14:50 UTC)