Mit William L. Petersen, Brian Cox, Joan Allen, Kim Greist, Tom Noonan, Dennis Farina, Frankie Faison, Chris Elliott, Patricia Charbonneau, Stephen Lang
Manhunter – Roter Drache, auch bekannt als Blutmond, ist ein US-amerikanischer Thriller des Regisseurs Michael Mann aus dem Jahr 1986, der auf dem Roman Roter Drache (Originaltitel: Red Dragon) von Thomas Harris basiert und dessen Remake Roter Drache als Vorgeschichte bzw. Prequel des Films Das Schweigen der Lämmer gilt.
Der ehemalige FBI-Profiler Will Graham lebt mit seiner Familie in Florida. Er versucht, Abstand zu seiner Arbeit beim FBI zu finden, die ihn fast das Leben gekostet hatte. Sein ehemaliger Chef Jack Crawford sucht ihn auf, weil Will als Freund seine letzte Hoffnung ist, einen wahnsinnigen Serienkiller zu finden. Dieser Mörder hat in Vollmondnächten zwei ganze Familien ermordet und deren Leichen grauenhaft verstümmelt. Crawford geht davon aus, dass in den folgenden Vollmondnächten wieder mit Morden zu rechnen ist. Graham sagt Crawford seine Hilfe zu und hat die Idee, den Kannibalen Hannibal Lecktor, der ihn einst töten wollte, um Rat zu bitten, damit er ein Profil des kranken Geistes des neuen Serienkillers erstellen kann.
Diese erste Verfilmung von Thomas Harris’ Roman ist heute nicht mehr so bekannt wie das spätere Werk Roter Drache von 2002. Der Grund dafür ist sicher die Darstellung des Serienmörders Hannibal Lecter in der Neuverfilmung durch Anthony Hopkins, der seit dem Erfolg von Das Schweigen der Lämmer (1991) und dessen Fortsetzung Hannibal (2001) als Idealbesetzung für diese Rolle gilt. Brian Cox spielt Hannibal Lecktor (dessen Namensänderung gegenüber dem ursprünglichen Hannibal Lecter bis heute unerklärt geblieben ist, ebenso wie die falsche Schreibweise Dollarhyde gegenüber Dolarhyde in Harris’ Buch) weniger dominant und wird in Manns Verfilmung auch nicht so herausgestellt wie in der Version von 2002. Außer Cox waren noch Brian Dennehy, John Lithgow, Mandy Patinkin und sogar Regisseur William Friedkin im Gespräch für die Rolle des Lecktor. Ursprünglich war David Lynch als Regisseur vorgesehen.
„Psychologischer Thriller, der eine suggestive und spannende Kriminalgeschichte erzählt; seinen Reiz bezieht er vornehmlich aus der Konfrontation eines auf höchstem technischem Niveau recherchierenden Polizeiapparates mit einer mit beklemmender Intensität eingefangenen Traumwelt, in der das alltägliche Idyll trügerisch wird. Handwerklich perfekt, schwelgt der Film freilich allzu sehr in glattem, ‚postmodernem‘ Design.“ Lexikon des internationalen Films
„Blutmond gebar CSI und John Doe und Profiler und Millennium und die ganzen Fernsehsendungen und alle Filme, die sich Harris’ Thematik und Manns hypnotischen Ton ausborgten. Danach wurden Thriller dann […] zutreffendermaßen fetischistisch zur Forensik […] Blutmond wies den Weg in eine Ära der Einfühlung in den Teufel“ David Edelstein: Slate
„Körnig, kalt, pervers. Ein Fröstel-Thriller.“ TV Spielfilm