Mit Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Benedict Cumberbatch, Paul Dano, Garret Dillahunt, Paul Giamatti, Scoot McNairy, Lupita Nyong'o, Adepero Oduye, Sarah Paulson, Brad Pitt, Michael K. Williams, Alfre Woodard
12 Years a Slave (Englisch für Zwölf Jahre ein Sklave) ist ein britisch-US-amerikanisches historisches Filmdrama des Regisseurs Steve McQueen aus dem Jahr 2013. Der Film basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Werk Twelve Years a Slave (1853) von Solomon Northup, der von Chiwetel Ejiofor gespielt wird. Die Handlung unterscheidet sich in vielen Einzelheiten von der Buchvorlage. Der Film gewann den Oscar für den besten Film 2014 und das beste adaptierte Drehbuch. Lupita Nyong’o erhielt die Auszeichnung als beste Nebendarstellerin.
1841 wird der Geiger Solomon Northup, ein freier Afroamerikaner, der mit seiner Frau und zwei Kindern in Saratoga Springs im US-Bundesstaat New York lebt, von zwei reisenden Schaustellern zu einer lukrativen Tournee engagiert. Doch nach der Feier der ersten erfolgreichen Woche in Washington, D.C. wacht Northup an den Boden gekettet auf. Mit Entsetzen erkennt er, dass er unter Drogen gesetzt wurde und gemeinsam mit anderen in die Sklaverei verkauft werden soll. Unter dem neuen Namen Platt wird Northup nach New Orleans transportiert und an den Plantagenbesitzer William Ford verkauft, zusammen mit der schwarzen Mutter Eliza, die vom herzlosen Händler absichtlich von ihren Kindern getrennt wurde und diesen Schmerz nicht überwindet.
Bei Rotten Tomatoes sind 96 % der Kritiken positiv bei insgesamt 288 Bewertungen. Im Kritikerkonsens heißt es: „Der Film ist weit davon entfernt, ein Wohlfühlfilm zu sein, aber der unbeirrbar brutale Blick auf die amerikanische Sklaverei ist brillantes – und womöglich auch unverzichtbares – Kino.“ („It’s far from comfortable viewing, but 12 Years a Slave’s unflinchingly brutal look at American slavery is also brilliant – and quite possibly essential cinema“) Bei Metacritic erhält der Film eine Bewertung von 96/100, basierend auf 57 Kritiken. CinemaScore bewertete den Film auf einer Skala von A+ bis F mit einem A.
Richard Corliss vom Time-Magazin vergleicht den Film zwar mit Exploitationfilmen wie Mandingo und Goodbye Uncle Tom; McQueen sei jedoch nicht sensationslüstern, sondern ein unerbittlicher Künstler. McQueen zeige die Ineffizienz von Rassismus, wenn die Sklaveneigentümer die Kraft ihrer Sklaven durch Auspeitschen vergeudeten oder sie mitten in der Nacht für ihre eigenen grausamen Vergnügen weckten. Gregory Ellwood von HitFix gab dem Film in einer rundum positiven Rezension das Prädikat „A“ und beschrieb ihn als „kraftvolles Drama“ unter McQueens „kühner Regie“ mit der „großartigsten Leistung in Chewetel Ejiofors Karriere“ und lobte auch die Leistungen von Fassbender und Nyong’o sowie Sean Bobbitts „herrliche“ Kameraführung und Zimmers Musik; als einziges kleines Manko des Films nennt Ellwood, dass das Verstreichen der 12 Jahre nicht deutlich werde.
Paul McInnes vom Guardian gab dem Film fünf von fünf Sternen. Es sei nicht nur ein großartiger Film, sondern auch ein notwendiger. Die Rezensenten von Spill sprachen dem Film hohe Anerkennung zu, zwei der Kritiker gaben sogar die höchste Bewertung ab, „Better Than Sex“. Allerdings sind sich die Kritiker einig, dass es kein Film ist, den man sich in naher Zukunft ein zweites Mal anschauen würde. Beim Vergleich mit der Fernsehserie Roots erklärte der Rezensent Cyrus, Roots sei eher wie der Glücksbärchi-Film im Vergleich zu 12 Years a Slave.
Tim Robey vom Daily Telegraph gab dem „bemerkenswerten Film, der die Seele durchstößt“ die maximale Anzahl von fünf Sternen und hob Ejiofor und Nyong’o hervor. Ebenfalls im Daily Telegraph fand Serena Davies lobende Worte für den Film, bedauerte aber, dass McQueen in mehreren wichtigen Punkten von der Buchvorlage abgewichen sei, wodurch der Film an Wirkung verloren habe. Laut Tina Hassannia vom Slant Magazine stellt „[d]urch seine typische visuelle Komposition und sein ohrenbetäubendes Tondesign […] Steve McQueen den qualvollen Realismus von Northups Erfahrungen und die komplizierten Beziehungen zwischen Herr und Sklave, Herr und Herr, Sklave und Sklave und so weiter“ dar.
2016 landete 12 Years a Slave bei einer Umfrage der BBC auf Platz 44 der 100 bedeutendsten Filme des 21. Jahrhunderts. Im Jahr zuvor hatte McQueens Regiearbeit in der BBC-Wahl der 100 bedeutendsten amerikanischen Filme Platz 99 belegt.