Mit Jennifer Jason Leigh, Jude Law, Ian Holm, Willem Dafoe, Don McKellar, Callum Keith Rennie, Christopher Eccleston, Sarah Polley, Robert A. Silverman, Oscar Hsu, Kris Lemche
eXistenZ ist ein Science-Fiction-Thriller des kanadischen Regisseurs David Cronenberg aus dem Jahr 1999. Der Body-Horror-Film wurde in Deutschland erstmals am 16. Februar 1999 auf der Berlinale gezeigt.
Zu Beginn des Films findet sich der Zuschauer zusammen mit ausgewählten Pressevertretern in einem Präsentationssaal wieder, in dem das Softwareunternehmen Antenna Research ein neues Computerspiel vorstellt. Die Präsentation wird von der Softwareentwicklerin Allegra Geller selbst durchgeführt. Die Spieler sind mit der virtuellen Welt des Spiels durch eine Konsole verbunden, die einem Klumpen tierischen Gewebes ähnelt. Die Konsole ist über einen Bioport, der in den Rücken der Spieler gebohrt wurde, an deren Nervensystem angeschlossen. Die Verbindung geschieht über Kabel, die einer Nabelschnur ähneln. Den Teilnehmern ist nach dem Starten des Spiels nicht direkt bewusst, dass sie sich in der virtuellen Realität des Spiels befinden, da sie möglichst unterbrechungsfrei aus der momentanen Realität eingeleitet wird. Während der Präsentation zieht einer der anderen Gäste plötzlich eine Waffe aus biotischen Teilen und verwundet Allegra. Zusammen mit Ted Pikul gelingt es ihr jedoch, zu flüchten und sich vor den Angreifern zu verstecken.
Der Film spielt mit dem Wechsel von vermeintlicher Realität und virtueller Realität. Die Charaktere bewegen sich innerhalb und außerhalb eines Computerspiels mit dem Namen eXistenZ, eines Abenteuerspiels mit dem Ziel, den Sinn des Spiels herauszufinden. Ähnlich wie in dem Buch Simulacron-3 oder den Filmen Matrix, Die totale Erinnerung – Total Recall oder Vanilla Sky wirft Cronenberg mit dem Film die Frage auf, was Wirklichkeit und was lediglich sensorischer Input ist, mit dem ein Individuum gefüttert wird. Die Technik der Verschachtelung (Traum im Traum und virtuelle Realität) wurde später auch im Film Inception verwendet, genauso wie die Frage, welche dieser Realitäten denn die wahre ist und ob man in einer Realität die anderen Realitäten verändern kann.
In der „Welt des Spiels“ nimmt Cronenberg zahlreiche Anleihen aus herkömmlichen Videospielen der 1980er und frühen 1990er Jahre. In einigen Sequenzen des Films benutzt er klassische Elemente von Computerspielen: die Handlungsabläufe einiger Nebendarsteller wiederholen sich in einer Schleife und an manchen Stellen sind bestimmte Schlüsselphrasen notwendig, um die nächste Spielebene zu erreichen.
eXistenZ wird aufgrund der nicht unähnlichen Ausgangssituation, der Handlung, den filmischen Ebenen und vor allem der Frage, was nun real oder fiktiv sei, oft als inoffizieller Nachfolger zu Cronenbergs Videodrome gehandelt. Ebenso wie Videodrome wird auch eXistenZ innerhalb des Cyberpunk, dem Sub-Genre des New Flesh Cinema zugerechnet. Die durch die groß geschriebenen Buchstaben „X“ und „Z“ abgesonderte Buchstabenfolge „Isten“ ist ein eigenständiges Wort. Aus dem Ungarischen übersetzt bedeutet es Gott.
Das Lexikon des internationalen Films schrieb, [eXistenZ] sei ein „brillant gespielter Cyber-Thriller, reizvoll als ironisch-makabrer Schabernack, der die Ästhetik und die virtuelle Vorstellungswelt eines Computerspiels weiterspinnt. Seine fantastischen Vorstellungen drohen sich freilich immer wieder im Nirwana abstoßender Einfälle zu verflüchtigen“.