Mit Cecil von Renner, Ole Fischer, Pit Bukowski, Daniel Michel, Laszlo Horwitz, Samuel Auer, Wilfried Dziallas, Meri Husagic, Kaya Möller, Axel Prahl
Dorfpunks ist ein deutscher Spielfilm von Lars Jessen. Die gleichnamige Romanvorlage schrieb sein Freund Rocko Schamoni.
Es ist Sommer 1984 in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Schmalenstedt an der Ostsee. Malte Ahrens lebt mit seinen altlinken Eltern in einem Bauernhaus. Nachdem er die Schule abgebrochen hat, macht er eine Töpfer-Ausbildung. Als die Punkbewegung aus England mit etwas Verspätung in Schmalenstedt eintrifft, nennt sich der davon ergriffene Malte „Roddy Dangerblood“. Ab dann bestimmt das „Punk-Sein“ Roddys Leben. Abhängen mit seinen Freunden Fliegevogel, Sid, Flo, Piekmeier und Günni im Waldversteck mit Lagerfeuer, Alkoholgenuss und geistreiche[n] Unterhaltungen, gekonnte[r] Provokation der Schmalenstedter Spießer-Welt und nicht zuletzt [den] handfesten Konfrontationen mit der alteingesessenen Landjugend sind angesagt. Doch Roddy muss erkennen, dass das „Punk-Sein“ zwischen Wäldern und Wiesen schon recht abwechslungslos werden kann, denn die von ihm so verhassten Spießbürger bekommen von seiner Revolte so gut wie nichts mit. In Wirklichkeit sind die Rechten im Ort die einzigen, die Roddy als Punk wahrnehmen. Sie schlagen ihn regelmäßig zusammen, was seine überaus liberalen Eltern mit zunehmender Sorge beobachten. Diese, ansonsten zu jedem nur erdenklichen Verständnis bereit, kommen nicht mehr mit und fragen Roddy, ob das nun Punk sei, nachdem er mal wieder schwer gezeichnet von einer Schlägerei nach Hause kommt. Von der Eintönigkeit seines Alltags mal wieder genervt, entschließt sich Roddy dazu, gemeinsam mit seinen Freunden [...] eine Punkband zu gründen.
„Wer alt genug ist und selbst die Achtziger irgendwo in der Provinz erlebt hat, für den ist Dorfpunks ein bisschen wie ein Klassentreffen nach zwanzig Jahren: Der Film ist Erinnerung an eine wilde Zeit, Ernüchterung, weil die Euphorie der Jugend sich gelegt hat und Erstaunen oder Erschrecken darüber, was aus einem selbst geworden ist.“ kino-zeit
„Der Film zeigt eine Jugend auf dem Land, zwischen Anarchie und Spießertum, No Future-Gefühl und der Suche nach Sinn und Ziel im Leben. Der Blick auf Kornfelder und idyllische Natur kann nicht verdecken, wogegen die jungen Punks rebellieren: Gegen die vermeintliche Leere im eigenen Leben und gegen gefühlte Perspektivlosigkeit angesichts fehlender Möglichkeiten. Am Ende finden sie ganz unterschiedliche Lösungen, mit ihrem jugendlichen Aus- und Aufbruchswunsch umzugehen. Sei es nun durch politische Radikalität, durch Drogen oder durch Musik. Auf letzterer liegt auch ein besonderer Augenmerk des Films. Der Sound der 80er erlebt in Dorfpunks seine Wiedergeburt.“ Cinefacts