Mit Ulrich Noethen, Ben Becker, Heino Ferch, Heinrich Schafmeister, Max Tidof, Kai Wiesinger, Meret Becker, Katja Riemann, Susanne Hoss, Dana Vávrová, Otto Sander
Comedian Harmonists ist ein 1997 hergestellter österreichisch-deutscher Spielfilm des Regisseurs Joseph Vilsmaier. Die Handlung orientiert sich – mit einiger künstlerischer Freiheit – an der Geschichte der historischen Gesangsgruppe Comedian Harmonists. Der Film war mit über drei Millionen Kinobesuchern ein Publikumserfolg und erhielt bedeutende Auszeichnungen in Deutschland.
Der arbeitslose Arrangeur Harry Frommermann sucht 1927 per Zeitungsannonce Sänger, um ein Gesangsensemble nach Vorbild der US-Barbershop-Gruppe The Revelers zusammenzustellen. Der Bass Robert Biberti reagiert auf die Anzeige und stellt Frommermann die übrigen Sänger der späteren Gruppe vor. Nach intensiven und nervenaufreibenden Proben und ersten Misserfolgen finden sie schließlich ihren Stil und werden zu einer der erfolgreichsten Musikgruppen Deutschlands. Die Gruppe wird mehreren Zerreißproben unterworfen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 bekommen Frommermann und seine ebenfalls jüdischen Kollegen Roman Cycowski und Erich A. Collin Probleme, da die Nationalsozialisten beginnen, Druck auf sie auszuüben. Außerdem interessieren sich Frommermann und Biberti für dasselbe Mädchen, die kecke Studentin Erna. Cycowski, polnischer Jude, heiratet dagegen Mary, die ihm zuliebe zum jüdischen Glauben übertritt. Während eines Konzerts in Nürnberg erfahren sie, dass sie bisher das Wohlwollen eines der bekennendsten Antisemiten der Nazis, Julius Streicher (Herausgeber des Stürmers), genießen. Da sie ihm aber nicht huldigen wollen, ist das Ende der Gruppe unumgänglich.
„Joseph Vilsmaier zeichnet die Charaktere der Comedian Harmonists außerordentlich präzise nach. In dichten Bildfolgen vermittelt er die Atmosphäre jener Zeit und bezieht Stellung zur damaligen politischen Situation. (…) Vilsmaier ist mit Comedian Harmonists ein weitgehend unterhaltsamer Film gelungen, der nicht vor scheinbarer Problembewältigung und angeblicher ‚Vergangenheitsbewältigung‘ trieft und doch die Tragödie einzelner Künstler vor dem Hintergrund der Tragödie eines ganzen Volkes ungeschönt und deutlich zum Ausdruck bringt – ein zumindest elementares Wissen über das Dritte Reich vorausgesetzt. Statt voreiliger Abwehr provoziert er damit beim Zuschauer (wieder) Fragen. Etwa, wie es denn möglich war, dass Mitläufer wie eingefleischte Nazis gleichermaßen von der Gruppe begeistert sein konnten und nicht einmal dann eingeschritten sind, als die Idole, denen sie aus ganzem Herzen zujubelten, Auftrittsverbot erhielten. Das war 1934, lange vor der [sogenannten] Reichskristallnacht.“ kinofenster.de