Mit Alexandre Rodrigues, Leandro Firmino da Hora, Matheus Nachtergaele, Phellipe Haagensen, Seu Jorge, Roberta Rodrigues Silvia, Douglas Silva, Jonathan Haagensen, Alice Braga
City of God (portugiesisch Cidade de Deus) ist ein brasilianischer Kinofilm über das von Gewalt geprägte Leben in den Armenvierteln von Rio de Janeiro. Das Drehbuch orientiert sich an dem gleichnamigen Roman von Paulo Lins, der selbst in der „Stadt Gottes“ aufwuchs. Allerdings wurde der Stoff für den Film etwas gekürzt, da der Roman mehr als 40 Geschichten erzählt, und Buscapé als leitende Person hinzugefügt. Die Handlung basiert auf wahren Begebenheiten.
Um eine größere Authentizität zu erreichen, besetzte Fernando Meirelles das Schauspieler-Ensemble des Films fast ausschließlich mit Jugendlichen aus den Elendsvierteln von Rio. Mehrere hundert Jugendliche wurden dafür zu einem sechsmonatigen Theater-Workshop eingeladen und auf ihre späteren Rollen vorbereitet. Beim Schauspielunterricht wurde besonders auf Techniken der freien Improvisation Wert gelegt, die auch in den meisten Szenen im späteren Film eingesetzt wurden, um den Film authentischer zu gestalten.
Der Film erzählt die Ereignisse in einem real existenten Armenviertel Rios in den 1960er bis 1980er Jahren aus der Sicht von Buscapé. Die Cidade de Deus, im Vorort Jacarepaguá im Westen der Metropole gelegen, ist eine unwirtliche, auf dem Reißbrett entworfene und in den Staub gebaute Trabantenstadt vornehmlich für Landflüchtlinge aus dem seinerzeit von einer anhaltenden Dürre heimgesuchten Nordosten Brasiliens. So gut die Intentionen der Architekten gewesen sein mochten, die Cidade de Deus wurde zur seelenlosen Verwahrstätte für die Unterschicht, eine Brutstätte der Unmenschlichkeit. So ist auch Buscapé sehr früh mit Gewalt konfrontiert worden. Sein Bruder Marreco ist in einer Bande, deren Mitglieder sich für große Gangster halten. Diese Bande versucht durch verschiedene kleinere Überfälle an Geld zu kommen. Bei einem Überfall auf ein Stundenhotel eskaliert die Gewalt[...].
Der Film war sehr erfolgreich und bekam international sehr gute Kritiken und viele Auszeichnungen. So wurde er 2004 für vier Oscars nominiert, in den Kategorien Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Kamera und Bester Schnitt, ging aber leer aus. In seinem Heimatland hat der Film eine Debatte über die Zustände in den Favelas angeregt, da der Film eindrucksvoll die andere Seite von Brasiliens Touristenmagnet Rio de Janeiro zeigt.
2016 belegte City of God bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 38. Platz.