Onibaba – Die Töterinnen (jap. 鬼婆, Onibaba, deutsch etwa „Dämonin“, wörtlich Teufelsfrauen) ist ein in Schwarzweiß gedrehtes japanisches Filmdrama des Regisseurs Kaneto Shindō aus dem Jahr 1964. Visuell verarbeitet der Film unter anderem Elemente des Nō-Theaters und des Horrorfilms.
Während eines Bürgerkrieges im Japan des 14. Jahrhunderts müssen eine junge Frau und deren Schwiegermutter ohne ihren Mann bzw. Sohn auskommen. Da sie die Felder alleine nicht bestellen können, überfallen sie verletzte und ahnungslose Samurai, töten sie und verkaufen deren Ausrüstung an einen Waffenhändler. Die Leichen entsorgen sie in einem großen Loch inmitten eines Chinaschilf-Sumpfes, in dem sie auch leben. Im Lauf des Films erfährt man nie ihre Namen. Eines Tages kehrt ihr Nachbar Hachi aus dem Bürgerkrieg zurück und berichtet, dass der Mann/Sohn ums Leben gekommen ist. Hachi zieht in seine alte Hütte in der Nachbarschaft ein. Er wirft ein Auge auf die junge Frau.
Die Handlung des Films ist inspiriert von einer Parabel des Shin-Buddhismus, die Shindō für seine Zwecke umgestaltete. Die im Film getragene Maske ist die Maske der Hannya („bösartige Frau“) des Kichiku-mono, einer Spielart des Nō-Theaters, in deren Mittelpunkt häufig ein Oni (Dämon) steht. Der Originaltitel Onibaba ist eine Kombination aus den Worten Oni (鬼) und Baba (婆, dt. alte Frau).
Das Lexikon des internationalen Films schrieb, dass der Film sich „im Aufbau der Handlung an der klassischen Tragödie“ orientiere und „Bilder von zarter Poesie neben solchen von brutalem Realismus“ stünden. Das Werk vermittle „eine schockierende Anklage des Krieges und seiner demoralisierenden Zwänge“.