Mit Inés Efron, Ricardo Darín, Valeria Bertuccelli, Martín Piroyansky, Carolina Peleritti, Germán Palacios
XXY ist ein argentinisches Film-Drama aus dem Jahr 2007 über das Leben der 15-jährigen intersexuellen Alex. Lucía Puenzo gab ihr Regiedebüt mit diesem Film. Das Drehbuch stammt ebenfalls von ihr. Der Filmtitel bezieht sich laut deutschem Verleih nicht auf das Klinefelter-Syndrom, auch bekannt als XXY-Syndrom, das Männer mit einem zusätzlichen X-Chromosom beschreibt. Vielmehr soll er als „dichterische Metapher für Intersexualität“ stehen, indem er die Chromosomensatz-Bezeichnungen „XX“ und „XY“ für eindeutig weibliches bzw. eindeutig männliches Geschlecht benutzt und daraus „ein geheimnisvolles, mehrdeutig zwischen den Geschlechtern schwankendes Buchstaben-Trio“ bildet. Da der Titel die Ähnlichkeit aber suggeriert, wurde er deshalb von Unitask, einer italienischen Organisation für Männer mit Klinefelter-Syndrom und deren Angehörige, kritisiert, da Männer mit Klinefelter-Syndrom keine weibliche Figur und keine weiblichen Geschlechtsorgane haben wie die Hauptfigur im Film. Der Film handelt von einer vom Adrenogenitalen Syndrom betroffenen Person.
Alex ist eine 15-jährige Intersexuelle. Sie hat männliche und weibliche Genitalien, lebte aber bisher als Mädchen, was durch hormonelle Medikamenteinnahme möglich war. Damit hat sie nun jedoch aufgehört, was früher oder später zur Vermännlichung ihres Äußeren führen wird. Alex’ Eltern sind mit ihr von Argentinien in ein Dorf an der Küste von Uruguay gezogen, um negativen Reaktionen der Gesellschaft zu entfliehen. Ihr Vater, Néstor Kraken, ist ein Meeresbiologe, der auch ein Buch über Sexualität veröffentlicht hat und in Einklang mit Fischern lebt, die ihm verwundete Tiere zur Pflege bringen. Alex’ Mutter Suli lädt Freunde aus Argentinien ein: einen Chirurgen mit seiner Frau und Teenager-Sohn Álvaro. Der Zweck des Besuchs, welcher Alex und ihrem Vater zunächst verheimlicht wird, ist es, die Möglichkeiten einer Operation zu diskutieren.
XXY erhielt zahlreiche positive Kritiken, den Critics'-Week-Preis auf dem Filmfestival von Cannes 2007 sowie den ACID/CCAS Support Award. Er wurde mit acht Nominierungen im Rahmen der Argentinischen Filmkritik Association Awards 2008 bedacht und war außerdem bei einer Reihe von internationalen Filmfestspielen nominiert, bei denen er vereinzelt auch Preise gewann. Des Weiteren wurde er als Abschlussfilm für das Melbourne Queer Film Festival 2008 gewählt.
„Ein kämpferischer, dabei jederzeit unterhaltsamer Film, der sein Thema mit entwaffnender Direktheit angeht. Dabei macht er sich stilistisch wie inhaltlich überzeugend für das Recht auf Individualität stark..“ Lexikon des internationalen Films