Mit Karen Black, Bruce Dern, Barbara Harris, William Devane, Cathleen Nesbitt, Ed Lauter, Katherine Helmond
Familiengrab (Originaltitel: Family Plot) ist eine US-amerikanische Thriller-Komödie von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1976. Hitchcocks letzter Film entstand nach dem Roman Auf der Spur (The Rainbird Pattern) von Victor Canning.
George Lumley schlägt sich als Taxifahrer durch und unterstützt seine Freundin Blanche Tyler, eine angebliche Spiritistin, indem er ihr Informationen verschafft, mit denen sie ihre Klientinnen überzeugt. Die reiche alte Witwe Julia Rainbird verspricht Blanche 10.000 US-Dollar, wenn sie ihren Neffen findet, der vor vielen Jahren nach einem Familienskandal zur Adoption freigegeben worden war und nun als rechtmäßiger Erbe eingesetzt werden soll. Zur gleichen Zeit begehen der Juwelier Arthur Adamson und seine Freundin Fran eine Reihe raffinierter Entführungen gegen Lösegeld aus hochkarätigen Brillanten[...].
Hitchcock, der in seinen Filmen immer großen Wert darauf legte, dass seine Akteure sich strikt an den Wortlaut des Drehbuchs hielten, ließ den Schauspielern in diesem Film die Freiheit, zu improvisieren und ihre eigenen Dialoge zu sprechen.
Michael Schwarze moniert in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass sich „Thrilleratmosphäre [...] nicht so recht einstellen“ möge: „Zu unübersehbar ist der ironisch-sarkastische Unterton des Films, als daß zu erwarten wäre, am Ende stände die gewohnte Katharsis“. Familiengrab ist für ihn „ein Alterswerk, in dem Hitchcock noch einmal seinen eher privaten Lust- und Unlustgefühlen freien Lauf läßt“ und ein Film, der „voll von skurrilen Einfällen, von schwarzem Humor“ sei.
Im Lexikon des Kriminalfilms verweist Meinolf Zurhorst zunächst auf die „Doppeldeutigkeit des Originals ‚Family Plot‘ (was nicht allein Grab, sondern vor allem Intrige oder Verschwörung, also doppeltes Spiel bedeutet)“, die die deutsche Übersetzung nur unzulänglich wiedergebe. Er urteilt: „Mit lässiger Nonchalance führte er noch einmal die meisterliche Kunstfertigkeit seiner Inszenierung vor, trieb ein doppelbödiges und vor allem humorvolles Spiel mit seinen Figuren wie auch mit den Erwartungen der Zuschauer“.