ImproNight III IMPROVISE
21. Mai 2005, 20h
Paradigms (2005)
Unter "freier Improvisation" verstehe ich besonders Musik, die ohne Noten im
Moment entsteht, eine Art spontane kollektive Komposition. (Scott Roller)
Scott Roller wird in der ImproNight III zugleich Komponist und Interpret sein.
Eine offene Komposition in acht Modellen ( Paradigms ) für improvisierte Interpretation durch eine beliebige Anzahl von Spielern wird in diesem Konzert in einer Urfassung für solo Cello präsentiert. Für jede archetypische Grundform wird eine andere hexatonische Skala, mit spezifischen musikalischen Motiven, Gesten, Spieltechniken, Klangfarben, Rhythmik und Ausdrucksweisen festgelegt, die einerseits eine erkennbare Eigennatur hat, anderseits durch Fantasie und freie Assoziation musikalisch miteinander verknüpft, kontrastiert und erweitert werden kann. Der Ausgangspunkt für ein dynamisches und spannendes Work-in-progress.
Für Scott Roller hat Improvisation während seines ganzen professionellen Lebens eine zentrale Rolle gespielt, allerdings bis vor kurzem weniger in seinen Kompositionen. Komposition galt ihm als Kontrast zu seinen improvisatorischen Tätigkeiten, hatte eine Art Komplementärfunktion. Roller sieht Improvisation als spontane Komposition, oft kollektiver Natur in Verbindung mit Musikern, die über längere Zeiten ihren Austausch perfektionieren und daher nicht nur gut zusammen spielen sondern auch sehr strukturiert und inspiriert
zusammen komponieren in Echtzeit. Improvisation ist ihm gar wichtiger als Komposition, weil universeller, vielseitiger. Sie dient ihm in seinen pädagogischen Projekten auch als Mittel der Selbsterfahrung und Gruppenbildung.